Kehl (che) Ab dem 1. November wird in Straßburg eine Feinstaubplakette Pflicht – auch für alle Grenztouristen aus Deutschland. Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz kritisiert die aktuelle Gesetzeslage, da es keine einheitliche Umweltplakette für die EU gibt.
Im Nachbarland Frankreich kommt die Politik allmählich auf den Plaketten-Geschmack: nach Paris, Lyon, Grenoble und Lille führt am 1. November auch Straßburg eine Umweltzone aufgrund zu hoher Feinstaubwerte ein. Französische Kommunen können dabei frei entscheiden, ob die Plakettenpflicht das ganze Jahr gilt (z. B. Paris) oder nur bei Feinstaubalarm (z. B. Lille). Doch egal, wie das vor Ort geregelt ist: sowohl französische als auch ausländische Fahrzeuge brauchen eine Plakette an der Windschutzscheibe. Diese kostet derzeit 4,80 Euro inklusive Versand.
"Wir bedauern es sehr, dass es keine einheitliche europäische Umweltplakette gibt, die in der gesamten EU ihre Gültigkeit hat", kritisiert Dr. Martine Mérigeau, Vorstand beim Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz die aktuelle Situation. "Oft klebt auf der Windschutzscheibe schon der Sticker eines Automobilclubs sowie der Maut-Aufkleber für Österreich oder die Schweiz. Wenn das so weitergeht, ist das Sichtfeld bald vollständig eingeschränkt", bemängelt Mérigeau die unterschiedlichen Regulierungen in den verschiedenen Ländern.
In Frankreich gibt es die Plakette in sechs unterschiedlichen Farben. Folgende Fahrzeugtypen erhalten gar keine Plakette mehr:
Wer ohne Plakette in eine französische Umweltzone fährt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beträgt das maximal 68 Euro, bei schwereren Lkw, Bussen oder Wohnmobilen sogar bis zu 135 Euro. Das Verbraucherschutzzentrum weist darauf hin, dass die Plakette beim französischen Umweltministerium erhältlich ist (www.certificat-air.gouv.fr/de/demand) und rät von einem Kauf bei Drittanbietern ab, weil diese meist hohe Bearbeitungskosten in Rechnung stellen.