Umfrage: Jeder dritte Pforzheimer fühlt sich nicht sicher

16. Juli 2020 , 09:41 Uhr

Pforzheim (pm/lk) – Das Ergebnis der Pforzheimer Sicherheitsbefragung 2019 liegt vor. Demnach fühlt sich jeder dritte Pforzheimer in der Goldstadt nicht sicher. Hotspots sind vor allem die Innenstadt, aber auch West-, Ost- und Nordstadt. Die Bürger haben Angst, Opfer einer Straftat zu werden, stören sich aber auch an Betrunkenen, Müll und Verkehr. Die Stadt will künftig das Sicherheitsgefühl weiter verbessern und bereits bestehende Maßnahmen ausbauen.

Insgesamt 2.500 Menschen befragt

Das Ergebnis der Pforzheimer Sicherheitsbefragung 2019 liegt vor. Dafür hatten die Stadt Pforzheim und der Präventionsverein „Sicheres Pforzheim – Sicherer Enzkreis“ insgesamt 8.000 zufällig ausgewählte Bürger*innen ab 14 Jahren zum Thema Sicherheit angeschrieben. Die Befragung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg und der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Insgesamt kamen etwa 30 Prozent der Befragungsbögen ausgefüllt wieder zurück – das entspricht etwa 2.500 Teilnehmer*innen.

Jeder dritte Pforzheimer fühlt sich nicht sicher

Fast jeder dritte Pforzheimer hat nach Auswertung der Befragung Angst, Opfer einer Straftat zu werden und sich nachts alleine draußen aufzuhalten. In vergleichbar großen Städten Deutschlands ist dieser Wert nur halb so groß. Besondere Brennpunkte sind nach den Ergebnissen der Umfrage vor allem Innen-, West-, Ost- und Nordstadt. Außerdem ärgern sich die Pforzheimer*innen über herumlungernde Betrunkene am Bahnhofsvorplatz und im Benckiserpark, herumliegenden Müll auf den Straßen und in den Grünanlagen, sowie die hohe Verkehrsbelastung, undisziplinierte Autofahrer*innen und rechtswidrig parkende Autos. Besonders hoch ist die Lebensqualität dagegen in den Stadtteilen Huchenfeld, Hohenwart, Büchenbronn, Würm, Südweststadt, Buckenberg und Au.

Stadt nimmt Anliegen der Bürger ernst

„Die Stadt Pforzheim nimmt die Erkenntnisse, die uns die Sicherheitsbefragung liefert, sehr ernst“, betont Oberbürgermeister Peter Boch. Es seien in den letzten Jahren bereits viele Maßnahmen in Angriff genommen worden, um flankierend zur Polizei zu mehr Sicherheit und Sauberkeit beizutragen und das subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern. Aber auch in Zukunft würden diese Themen weiterhin hohe Priorität für die Stadt Pforzheim behalten. „Deshalb arbeiten wir an weiteren möglichen Maßnahmen, die wir im Herbst mit dem Gemeinderat diskutieren wollen“, so der Rathauschef.

Bestehende Maßnahmen sollen ausgeweitet werden

Erster Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dirk Büscher ergänzt: „Die Ergebnisse der Befragung sollen die Grundlage bieten, bestehende Angebote zielgenauer durchzuführen oder auszuweiten“. Er verweist beispielsweise auf die City-Streife, die auch in den späten Abendstunden oder am Wochenende in der Innenstadt Präsenz zeigt. Zudem sei zur Verbesserung der Sauberkeit die Müllpolizei („Wastewatcher“) und eine Abfall-App eingeführt worden. Die Installation weiterer Videoüberwachung und ein Alkoholverbot auf bestimmten Plätzen wird derzeit geprüft.

Gefühl und Realität gehen auseinander

Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren mehrfach darauf hingewiesen, dass sich das Gefühl der Pforzheimer mit der tatsächlichen Kriminalitätsstatistik nicht unbedingt erklären lasse. Der offiziellen „Kriminalstatistik für die Region Nordschwarzwald“ zufolge war die Region mit Pforzheim und dem Enzkreis im Jahr 2019 die sicherste in ganz Baden-Württemberg. Die Zahl der Straftaten ist weder stark angestiegen noch erheblich höher als in vergleichbaren Städten.

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