Karlsruhe (pm/lk) – Wenn in den kommenden drei Tagen hintereinander bis zu zehn Feuerwehrfahrzeuge auf dem Karlsruher Marktplatz vorfahren, die Berufsfeuerwehr den Treppenabgang vor der Evangelischen Stadtkirche hinunterhastet, dort aus dem Stadtbahn- und Straßenbahntunnel wieder auftauchen und die Fahrzeuge mit Blaulicht wegfahren, besteht kein Grund zur Sorge: Die Karlsruher Berufsfeuerwehr übt den Ernstfall.
Am Montag, Dienstag und Mittwoch hält die Berufsfeuerwehr Karlsruhe eine großangelegte Übung im Stadtbahntunnel der Kombilösung ab. Konkret geht es darum, dass alle Feuerwehrangehörige in der unterirdischen Haltestelle Marktplatz das Bergen einer durch einen Unfall unter eine anfahrende Bahn geratenen Person trainieren – ein im Verkehr der Stadtbahnen und Straßenbahnen nicht außergewöhnliches Szenario. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) stellen dazu zwei Bahnen in der unterirdischen Haltestelle zur Verfügung, die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) sorgen dafür, dass die Infrastruktur weitestgehend derjenigen entspricht, die die Feuerwehr nach Inbetriebnahme des Tunnels und der Haltestellen im Dezember 2021 vorfinden wird.
Bei einem tatsächlichen Ernstfall innerhalb der drei Übungstage muss garantiert sein, dass die zum „echten“ Unglück gerufenen Feuerwehrleute auch rasch vom Übungsort zum Einsatzort ausrücken können. Dazu wurden die Treppenaufgänge und Zwischenebenen von Baumaterial geräumt, Gerüste sowie Bauzäune entfernt und die Drehkreuze an der Oberfläche zur Seite gerückt. Andererseits werden aber auch während der Übung die Arbeiten am Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels normal weiterlaufen – selbst eine Vorbeifahrt von Materialfahrzeugen an der Unglücksstelle ist möglich.
Alle drei Beteiligten – Berufsfeuerwehr, VBK und KASIG – versprechen sich von der Übung Erkenntnisse darüber, ob die bisher im Stadtgebiet ausschließlich oberirdisch eingesetzten Bergungsstrategien und das entsprechende Gerät sich auch unter den besonderen Tunnel-Umständen bewähren.