Über 10.000 Freiwillige wollen Impfzentren im Südwesten unterstützen

09. Januar 2021 , 06:00 Uhr

Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lk) – Über 10.000 freiwillige Helfer haben sich landesweit in Baden-Württemberg für den Einsatz an Impfzentren gemeldet. Die Resonanz sei überwältigend und zeige die große Hilfsbereitschaft in der aktuellen Situation, sagte Regierungspräsidentin Sylvia Felder in Karlsruhe. Die vier Regierungspräsidien im Land übernehmen die Koordination der Meldungen und leiten diese an die Betreiber der örtlich zuständigen Impfzentren weiter.

Verzögerungen bei Rückmeldung

Die Behörden bitten die Freiwilligen um Verständnis dafür, dass es aufgrund der großen Resonanz und den organisatorischen Herausforderungen beim Aufbau der Zentren derzeit zu Verzögerungen bei der Rückmeldung kommen kann. Grundsätzlich erfolge eine Kontaktaufnahme unmittelbar durch die Impfzentren, falls dort ein entsprechender Unterstützungsbedarf bestehe. „Allerdings wird der Impfprozess noch eine lange Zeit andauern, so dass auch eine spätere Kontaktaufnahme nicht ausgeschlossen ist.“ Die anhaltenden Engpässe bei der Impfstofflieferung bringen auch den Zeitplan der baden-württembergischen Impfkampagne durcheinander.

Startschwierigkeiten beheben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Freitag jedoch versprochen, die „Startschwierigkeiten“ beim Impfen gegen das Coronavirus so schnell wie möglich zu beheben. Der Grünen-Politiker sieht aber vor allem den Bund in der Pflicht. „Natürlich ruckelt es am Anfang bei einem Projekt dieser Größenordnung auch mal“, sagte der Grünen-Politiker. „Klar ist: Der Bund muss bei Beschaffung, Produktion und Verteilung der Impfstoffe beschleunigen.“ Das habe die Bundesregierung den Ländern am Dienstag zugesagt.

Impfungen gut angelaufen – Hotline funktioniert

Trotz der vergleichsweise geringen Impfquote im Südwesten sagte Kretschmann: „Die Impfungen in unserem Land sind gut angelaufen. Die Hotline funktioniert. Die Anrufe werden sorgsam bearbeitet. Und die Impftermine werden zügig vergeben.“ Zunächst könnten sich nur die Menschen impfen lassen, die das höchste Risiko für einen schweren Verlauf hätten oder ein besonderes berufliches Risiko trügen. Er warb dafür, sich über den historischen Erfolg zu freuen, dass der Impfstoff so schnell entwickelt werden konnte – „statt immer nur das Haar in der Suppe zu suchen“. Es sei richtig gewesen, bei der Beschaffung der Impfstoffe nicht national, sondern europäisch vorzugehen. „Was wäre das denn für ein Signal gewesen, wenn wir nur an uns gedacht und den Schweden oder den Griechen oder den Polen oder den Spaniern den Impfstoff weggeschnappt hätten? Ganz nach dem Prinzip „Deutschland first“?“

Kritik an Impfstoffbeschaffung

In den vergangenen Tagen war breite Kritik an der Strategie der Bundesregierung und auch der Länder für das Beschaffen, Verteilen und Spritzen der Impfdosen laut geworden. Oppositionspolitiker und Landespolitiker hatten Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeworfen, dass der Impfstart schlecht laufe und er dafür verantwortlich sei.

https://www.die-neue-welle.de/display-news/kreisimpfzentren-gehen-erst-am-22-januar-an-den-start

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

07.07.2024 Entenfüttern: Spaß für Menschen, Problem für Tiere – NABU-Experte klärt auf Region (dk) – Entenfüttern ist für viele ein liebgewonnenes Ritual, doch ist es wirklich gut für die Tiere? Eberhard Klein, Leiter des NABU Bodenseezentrums bei Konstanz, erläutert, warum das Füttern von Enten problematisch sein kann und gibt wertvolle Tipps. Problematisches Brot Vor allem Kinder und Rentner füttern häufig Enten an Seen und Flüssen. „Die Tiere 02.07.2024 Balkonkraftwerk-Boom im Südwesten - Tausende setzen auf Solaranlagen Region (dpa/lsw) - Die Sonne scheint auf den Balkon - und versorgt so den Kühlschrank mit Strom? Balkonkraftwerke machen es möglich. Immer mehr Menschen im Südwesten entscheiden sich für die kleinen Solaranlagen. In Deutschland sind mehr als eine halbe Million sogenannte Balkonkraftwerke am Netz.  Das ist mehr als eine Verdoppelung seit Mitte 2023. 20.02.2024 Karlsruher Richter kassieren Freispruch für Klimaaktivisten - Urteil lückenhaft Karlsruhe (dpa) – Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat am Dienstag einen Freispruch wegen Nötigung im Falle einer Straßenblockade durch einen Klimaaktivisten gekippt. Eine grundsätzliche Entscheidung, ob es sich in diesem Falle um Nötigung handelte, wurde aber nicht getroffen, wie aus der Entscheidung hervorgeht. Fall geht zurück ans Amtsgericht Das Urteil des Amtsgerichtes Freiburg, das einen 32-Jährigen freigesprochen hatte, sei 10.01.2024 Die Mehrwertsteuer ist gestiegen – jetzt müssen Gastronomen den Gürtel enger schnallen Region (lea) – Essen gehen, oder doch lieber selbst kochen? Diese Frage wird sich in zahlreichen Haushalten mit Blick in den Geldbeutel im neuen Jahr häufiger stellen. Denn zum Jahreswechsel klettert die Mehrwertsteuer von sieben wieder auf den vor-Pandemie-Satz von 19 Prozent. Von Kanzler Scholz‘ Aussage, die Mehrwertsteuer werde nie wieder abgeschafft, ist angesichts von