Karlsruhe (pm/mt) – Trotz der Corona-Krise kann die Drogeriemarktkette dm im Geschäftsjahr 2019/2020 eine Umsatzsteigerung von 2,9 Prozent vermelden. In Pandemiezeiten zeichnen sich aber veränderte Einkaufgewohnheiten der Kunden ab.
„Ich glaube, wir haben uns wacker geschlagen unter den Bedingungen, die wir in Deutschland hatten“, so dm Geschäftsführer Christoph Werner am Donnerstag in Karlsruhe. „Wir waren insofern gut darauf vorbereitet, weil wir bei dm schon immer versucht haben, die Prozesse so zu gestalten, dass wir sehr agil reagieren können. Das wir schnell Teams zusammenstellen, um eine Lage zu beurteilen und dann auch Arbeitsprozesse zu verändern. Und da sehr experimentierfreudig sind.“
Dennoch zeichne sich vor allem im Bezug auf den Ort, an dem die Menschen einkaufen, eine deutliche Veränderung in den Gewohnheiten ab. Die Kunden kauften weniger in den Innenstädten und an Bahnhöfen ein: „Das hängt sicherlich damit zusammen, dass viele Menschen im Homeoffice sind, nicht mehr die Mobilität haben wie sonst üblich und das hat Auswirkungen auf den Einzelhandel. Das sehen wir auch bei uns, je nachdem, wo die Standorte sind.“ Eine Änderung gebe es auch in dem, was eingekauft werde. So würden vor allem dekorative Kosmetika wie Concealer und Lippenstifte weniger gekauft werden, dafür aber mehr Putzmittel.
Durch die Pandemie gehen die Kunden seltener in den Laden vor Ort oder wollen dort so wenig Zeit wie möglich verbringen. Der Umsatz durch den Onlineverkauf hat sich dagegen verdoppelt. Dabei wird rund die Hälfte des Online-Umsatzes über App-Bestellungen generiert. Auch die Express-Abholung wird rege verwendet, sie macht jede zehnte Online-Bestellung aus.
Im Verlauf der ersten Welle hätten die Menschen vor allem die Sorge gehabt, nicht mehr genug Toilettenpapier zu bekommen: „Dann ist mit dem entspannten Einkaufen nicht mehr so weit her und die Menschen geraten unter Druck. Wir haben bei dm versucht, dem Kunden möglichst gerecht zu werden, in dem wir auch die Abgabemengen beschränkt haben“, so Werner. Die Hamsterkäufe seien eine Bewältigungsstrategie gewesen, die den Leuten ein subjektives Gefühl der Sicherheit gegeben habe. Inzwischen sei die Lage aber deutlich entspannt. Der Einzelhandel sei auf solche Szenarien vorbereitet. Jetzt in der zweiten Welle gebe es auch nicht mehr so große Überraschungen im Hinblick auf die Verordnungen.