Pforzheim (pol/tk) – Wertvollen Schmuck haben Telefonbetrüger in Pforzheim ergaunert, nachdem sie einer alten Dame erzählt hatten, ihre Nichte habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht.
Falsche Polizisten am Telefon
Die ältere Frau erhielt am Samstag gegen 11:00 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetz von einer Frau, welche ins Telefon weinte. Die angebliche Nichte berichtete, dass sie einen tödlichen Unfall verursacht habe und nun in Untersuchungshaft sei. In der Folge sprach die Seniorin am Telefon mit verschiedenen vermeintlichen Polizeibeamten und Gerichtsmitarbeitern, die mitteilten, dass zur Entlassung der Nichte eine Kaution in Höhe im fünfstelligen Bereich fällig werde. Da die Dame kein Bargeld zu Hause hatte, übergab sie letztlich gegen 18:00 Uhr diverse Schmuckstücke an eine unbekannte Frau.
Täterbeschreibung
Die Abholerin ist laut Beschreibung etwa 30 Jahre alt. Sie war schlank und mittelgroß, mit gepflegtem Äußeren. Sie trug einen grauen Hosenanzug in Form von Blazer und Stoffhose. Sie sprach mit akzentfreies Deutsch.
Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, sich unter der Rufnummer 07231 186-4444 beim Kriminaldauerdienst in Pforzheim zu melden.
Tipps der Polizei
Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen zu gelangen.
- Am Telefon versuchen die Betrüger, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben. Dabei nutzen die Täter auch teilweise eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Kontaktieren Sie Familienangehörige oder andere Vertrauenspersonen.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Warnen Sie Familie, Freunde und Bekannte: Laden Sie sich den vom Polizeipräsidium Pforzheim erstellten Warnhinweis auf der Netzseite https://pppforzheim.polizei-bw.de/downloads/ herunter und teilen Sie diesen mit Ihren Kontakten beziehungsweise über Ihre Kanäle in den sozialen Medien.