Stuttgart/Karlsruhe (dpa/lk) – Busfahrgäste sollen dank Trennscheiben bald wieder ihre Tickets beim Busfahrer lösen können. Um sowohl Fahrgäste als auch Busfahrer vor einer möglichen Infektion durch das Coronavirus zu schützen, waren der Einstieg beim Busfahrer nicht mehr möglich und die vorderen Plätze gesperrt. Das Land Baden-Württemberg arbeitet jetzt an einer Förderung für den Einbau der Sicherheitsscheiben.
Innerhalb der nächsten Wochen sollen Busse und Bürgerbusse in Baden-Württemberg mit Trennscheiben ausgestattet werden. „Besonders wichtig ist nun, dass sich die Menschen im öffentlichen Verkehr sicher fühlen und wieder stärker Busse und Bahnen für ihre Fortbewegung nutzen“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag in Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis. Dort sind neue Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Infektionen zwischen Busfahrern und Fahrgästen vorgestellt worden. Die Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr sei bei Einhalten der Hygieneregeln laut jüngsten Studien äußerst gering.
Das Land arbeitet derzeit an Richtlinien für eine Förderung des Einbaus der Scheiben aus Sicherheitsglas oder Plastik. Erstere sollen aus einem Topf von zehn Millionen Euro mit jeweils 2.000 Euro gefördert werden. Für die Kunststoffvariante könnten 800 Euro fließen, wie das Ministerium mitteilte. Das gelte auch, wenn der Einbau vor der Bewilligung der Sonderförderung erfolgt sei.
In Stuttgart sollen in den nächsten Wochen möglichst alle 1500 Busse der rund 40 Verkehrsunternehmen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) mit Trennscheiben ausgestattet werden. Der Verkauf von Tickets sei für die Busunternehmen eine wichtige Einnahmequelle, hatte die Stadt betont. Durch den Rückgang der Fahrgastzahlen um rund 80 Prozent seien auch die Einnahmen im VVS eingebrochen. Gerade private mittelständische Busunternehmen seien davon besonders belastet.