Pforzheim (dpa/dk) – Statt akribischer Vorausplanung einfach kommen und vor den Altar treten. Wer kirchlich heiraten will, darf ganz spontan sein. Zumindest an einem Tag im Februar in Pforzheim.
Spontanhochzeit vor dem Altar – die evangelische Kirche in Pforzheim macht’s möglich und lädt Paare ein, sich am 24. Februar ohne Anmeldung trauen zu lassen. Notwendig sei lediglich, dass die Trauwilligen schon standesamtlich verheiratet sind und zumindest einer der beiden Kirchenmitglied im Raum der badischen Landeskirche ist, sagte eine Sprecherin der Gemeinde am Montag. Wieviele Paare an dem Tag kommen könnten, sei nicht absehbar. «Wir wissen es einfach nicht», sagte sie.
Laut Website der Gemeinde gibt es vor der Trauung ein Vorgespräch, eine «liebevoll gestaltete, persönliche Zeremonie mit eurer Lieblingsmusik» nebst Erinnerungsfoto und einem «Toast auf eure Liebe». Für alle Interessenten stehe die Schlosskirche St. Michael zwischen 14.00 und 20.00 Uhr zur Verfügung. Zuvor hatte die «Pforzheimer Zeitung» berichtet
Ob es ähnliche Aktionen schon mal im Beritt der Evangelischen Landeskirche Baden (Ekiba) gab, konnte eine Sprecherin nicht genau sagen. Ihrer Kenntnis nach sei dies schon etwas besonderes, sagte sie. In Mannheim war 2022 ein sogenanntes Traufest organisiert worden – dazu aber hatte man sich nach Worten einer Sprecherin der evangelischen Kirche Mannheim anmelden müssen. Die evangelische Kirche Württemberg war dazu zunächst nicht zu erreichen.
Bundesweit neu ist so etwas jedenfalls nicht. Gemeinden in anderen Bundesländern hatten bereits Spontantrauungen ohne Voranmeldung im Programm gehabt: In Bayern beispielsweise war dies im März vergangenen Jahres in zwölf evangelischen Kirchen möglich gewesen. In Schleswig-Holstein hatten Kirchen zum Schnapszahl-Datum 22.2.22 solche Sofort-Trauungen angeboten.