Rund sieben Monate nach ihrer Auswilderung im Nordschwarzwald ist das Luchsweibchen Finja gestorben. Bei einer routinemäßigen Kontrolle wurde sie lebend, aber in sehr schlechtem Zustand gefunden. Agrar- und Forstminister Peter Hauk (CDU) teilte mit, dass trotz Versuchen, das Tier zu behandeln, Finja eingeschläfert werden musste, um weiteres Leiden zu vermeiden. „Das ist traurig, aber kann leider auch Teil der Realität bei Auswilderungsprojekten sein“, sagte Hauk.
Finja war das erste Luchsweibchen, das in Baden-Württemberg ausgewildert wurde, und sollte zur Erhaltung der Art beitragen. Bis zu ihrem Tod lebten nur männliche Luchse im Südwesten. Das Projekt sollte ein neues Kapitel des Artenschutzes im Schwarzwald einleiten. „Wir hatten darauf gehofft, dass Finja zum Neuaufbau eines Luchsvorkommens im Schwarzwald mit Jungtieren beitragen könnte“, so Hauk weiter. Das Tier stammte aus einem Wildgehege in Thüringen und wurde in einem speziellen Gehege in Rheinland-Pfalz auf die Auswilderung vorbereitet.
Die Todesursache von Finja wird derzeit untersucht, was einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Über ihren Halsbandsender konnte die Luchskatze lokalisiert werden. Der NABU betont, dass die Rückkehr ausgerotteter Arten einen langen Atem und das Engagement vieler Akteure erfordert. Der Verlust von Finja zeigt, wie schwierig und komplex die Wiederansiedlung bedrohter oder ausgerotteter Arten ist.
Finjas Tod stellt einen erheblichen Rückschlag für die Artenschutzbemühungen in Baden-Württemberg dar. Dennoch bleibt das Ziel, die Luchse im Schwarzwald wieder heimisch zu machen. Die Ergebnisse der Ursachenforschung könnten wichtige Erkenntnisse für zukünftige Auswilderungsprojekte liefern. Es bleibt zu hoffen, dass trotz dieses Verlusts die Bemühungen um den Schutz und die Wiederansiedlung der Luchse im Südwesten nicht nachlassen werden.