Das brauchen die Tafeln in der Region jetzt am meisten

23. November 2022 , 04:00 Uhr

Region (la) – Energiekrise, Inflation, Krieg in Europa. Auch die rund 960 Tafeln in Deutschland bleiben von den Krisen der Zeit nicht verschont. Die Spendenbereitschaft der Gesellschaft geht zurück. Gleichzeitig nehmen immer mehr Menschen die Angebote der Tafeln war. „Die Tafeln können nicht auffangen, was der Staat nicht schafft“, betont jetzt der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland, Jochen Brühl, im Gespräch mit der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Unterstützen könnt ihr die Tafeln auf vielfältige Weise: Ganz besonders dringend benötigt werden derzeit Reis, Zucker, Mehl und Haltbare Milch. Alles, was gekühlt werden muss, eignet sich nicht. Mit einer Konservenspende kann man nichts falsch machen. Die Bruchsaler Tafel freut sich daneben auch über Winterbekleidung. Pforzheim sucht neben Sachspenden auch motivierte Fahrer für die Transporter der Tafel.

Die Mitte der Gesellschaft rutscht ab

„Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Anstieg der Kunden von 50 Prozent“, so Brühl. Deutschland habe damit den traurigen Rekord von rund zwei Millionen Bedürftigen geknackt. Seit Februar kaufen auch vermehrt ukrainische Flüchtlinge bei den Tafeln ein. Das sei aber nicht das Problem, betont Oliver Frohwerk, Leiter der Bruchsaler Tafel: „Neben den ukrainischen Flüchtlingen merken wir, dass immer mehr Menschen aus der Mitte der Bevölkerung zu uns kommen.“ Die „Mitte“ rutsche immer weiter ab in die Bedürftigkeit. Die Tafel Pforzheim erlebe das gleiche Szenario, erzählt Geschäftsführerin Sonja Winter: „Viele Menschen kommen in letzter Zeit das erste Mal überhaupt zu uns. Sie sind mit den Abläufen der Tafel noch nicht vertraut, daher müssen wir das erst mal erklären.“ Die Menschen hätten große Existenzängste und Sorgen, wie sie Lebensmittel, Wohnen, Heizen zahlen könnten, so Brühl. Daneben kämen staatliche Hilfen zu spät und seien ungenügend.

Geringe Spendenbereitschaft

Es mangelt an Lebensmittelspenden, aber auch warme und wetterfeste Kleidung ist rar. Das führt zwangsläufig zur Überlastung der Tafeln in Deutschland. Immer öfter müssten die Tafeln daher Aufnahmestopps verhängen, so Brühl. Hilfesuchende Menschen wegzuschicken, sei für Helfer aber psychisch enorm belastend. Unterstützen könnt ihr die Tafeln auf vielfältige Weise: Ganz besonders dringend benötigt werden derzeit Reis, Zucker, Mehl und Haltbare Milch. Alles, was gekühlt werden muss, eignet sich nicht. Mit einer Konservenspende kann man nichts falsch machen. Die Bruchsaler Tafel freut sich daneben auch über Winterbekleidung. Pforzheim sucht neben Sachspenden auch motivierte Fahrer für die Transporter der Tafel.

Staatliche Hilfe gesucht!

„Dass es Tafeln in Deutschland gibt, ist ein Warnsignal. Es erweckt den Anschein, dass die Hilfe, die vom Staat geleistet wird, also Arbeitslosengeld zwei oder auch Rente, dass das nicht ausreicht, um ein normales Leben zu führen“, so Winter. „Wir bräuchten Unterstützung von allen. Seitens der Politik für die Rahmenbedingungen. Aber auch Unterstützung von Land und Kommunen wäre wichtig“, betont der Geschäftsführer der Bruchsaler Tafel. Schließlich leiden die Tafeln neben mangelnder Spendenbereitschaft auch unter den steigenden Energiekosten.

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