Stuttgart (dpa/lk) – Öffnungen im Tourismussektor, in der Kultur und bei Freizeitaktivitäten: Mit ausgesuchten Modellprojekten will Baden-Württemberg Konzepte für eine Zukunft mit weiter gesunkenen Corona-Zahlen erproben.
Bis zum Donnerstag können Vorschläge für Öffnungen mit entsprechendem Modellcharakter eingereicht werden, wie das Sozialministerium am Dienstag mitteilte. Voraussetzung sei eine stabile Inzidenz von unter 100 im jeweiligen Land- oder Stadtkreis. Außerdem müsse ein digitales System zur Kontaktpersonennachverfolgung vorliegen sowie eine wissenschaftliche Begleitung sichergestellt sein. „Mit den Modellprojekten wollen wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die wir in weitere Öffnungsüberlegungen und Lockerungen einbeziehen werden“, erklärte der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl. Welcher Anwärter tatsächlich den Status als Modellprojekt bekommt, werde in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern und den Kommunalen Landesverbänden getroffen.
Da mit dem gestuften Öffnungskonzept bereits Öffnungsschritte in verschiedenen Bereichen vollzogen wurden, stehen nun auch Modellprojekte in den Bereichen Tourismus, Kinder- und Jugendarbeit, Kultur oder von Freizeiteinrichtungen im Fokus. Als Beispiel nannte der Amtschef etwa Vorhaben im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, die teilweise bereits in den Pfingstferien starten sollen. „Wir wollen dadurch die Chance nutzen, aus den bevorstehenden Pfingstferien bereits Erfahrungen für den Sommer zu gewinnen“, so Lahl. Deshalb müsse über die entsprechenden Projekte kurzfristig vor den Pfingstferien entschieden werden.
Der Europapark hat den Zuschlag bereits erhalten. Der Freizeitpark in Rust darf als Modellprojekt ab Freitag wieder für eine begrenzte Besucherzahl öffnen. Eigentlich dürfen Freizeitparks in Baden-Württemberg erst in einer dritten Öffnungsstufe wieder Besucher empfangen – also frühestens etwa einen Monat nach dem Außerkrafttreten der sogenannten Bundesnotbremse im jeweiligen Kreis. Mit dem Modellprojekt des Europaparks sollen sich Erfahrungen für die Öffnungen weiterer Freizeitparks im Land ergeben. Über die weiteren Modellprojekte solle nach Pfingsten Klarheit bestehen, erklärte das Ministerium.