Gefragt nach der Spitzenkandidatur 2026 sagte Hagel, man werde die anstehenden Fragen klären, wenn sie anstünden. Die CDU habe noch zweieinhalb Jahre Regierung vor sich. Hagel betonte aber auch: «Wer Zweiter ist, muss Erster werden wollen.» Mit dem sportlichen Ehrgeiz gehe man an die Sache ran. In der CDU gehe es nicht darum, dass ein Einzelner glänze. Man werde sich ein Jahr vor der Landtagswahl den richtigen Spitzenkandidaten oder die richtige Spitzenkandidatin suchen. Hagel betonte, er habe immer gesagt, dass der Parteivorsitzende das erste Erstzugriffsrecht habe auf die Spitzenkandidatur – dass sei aber kein Junktim, also keine zwingende Verknüpfung. Wichtig sei der Erfolg für die Partei.
Strobl will harmonischen Wechsel
Strobl sprach nach der Sitzung von einem «guten und engagierten Austausch». Der 63-Jährige führt den Landesverband seit 2011 und sagte, alles habe seine Zeit. Nun sei ein guter Zeitpunkt, den Verjüngungsprozess in der Südwest-CDU fortzuführen und auch im Landesvorsitz einen Generationenwechsel herbeizuführen. Er arbeite mit Hagel seit vielen Jahren intensiv und freundschaftlich zusammen. Ein Wechsel in dieser Harmonie sei bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Das sei auch wichtig für die Stabilität der Demokratie, sagte Strobl. Wenn die Bürgerinnen und Bürger den Eindruck hätten, die Parteien kümmerten sich nur noch um sich selber, um Posten und Pöstchen, dann sei das nicht gut.
Intern hört man auch andere Töne. Zuletzt war der Druck auf Strobl deutlich gewachsen. Der Innenminister steht wegen der Affäre um den Polizei-Inspekteur und einen damit verbundenen Untersuchungsausschuss politisch seit Monaten in der Kritik. Er will Innenminister und stellvertretender Regierungschef bleiben.