Edenkoben/Germersheim/Lingenfeld/Rülzheim (pol/lk) – Die Polizei in der Südpfalz warnt aktuell vor dreisten Betrugsmaschen. Rund um Germersheim und Landau kommt es momentan zu mehreren Betrugsanrufen. Dabei nutzen die Anrufer verschiedene unterschiedliche Betrugsmaschen.
Immer wieder versuchen Betrüger, insbesondere ältere Menschen abzuzocken. So wurde am Mittwochmittag gegen 12:00 Uhr eine 79-jährige Dame von einer unbekannten Frau angerufen. Die Anruferin gab an, ihre Enkelin zu sein. Doch die 79-Jährige entgegnete, dass sie gar keine Enkel habe. Daraufhin wurde das Gespräch beendet, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ebenfalls am Mittwoch wurde in Venningen ein Mann von seinem vermeintlichen Enkel angerufen. Der gaukelte ihm vor, dass er dringend Bargeld benötige. Der Mann reagierte richtig. Er beendet das Gespräch und erstattete Anzeige bei der Polizei. In Edenkoben erhielt ein 89 Jahre alter Mann gleich zwei Anrufe, wonach sein Enkel in Karlsruhe einen Verkehrsunfall gehabt hätte und er dringend 18.000 Euro brauche.
Ein unbekannter Anrufer hatte am Mittwochmorgen eine 64-Jährige aus Rülzheim angerufen und diese zum Gewinn von nahezu 50.000 Euro beglückwünscht. Zur Auszahlung des Betrages müsse die Frau noch Guthabenkarten im Wert von 1.000 Euro erwerben. Der Gewinn werde ihr durch eine Notarin persönlich übergeben und im Gegenzug solle sie die Guthabenkarten aushändigen. Die Rülzheimerin bemerkte den Schwindel und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Angehörige oder nahestehende Personen sollten mit älteren Menschen über die Methoden der Trickbetrüger sprechen. Die Kriminellen nutzen bewusst die Einsamkeit, die Hilflosigkeit und die Gutgläubigkeit älterer Menschen aus. Sie täuschen einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen. Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Täter den psychischen Druck auf die Senioren, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“ Die Betrüger bitten meist um absolute Verschwiegenheit gegenüber Familie und Freunden.
Ebenso fies gehen Betrüger auch im Internet vor. Eine 59 Jahre alte Frau aus Lingenfeld hat durch sogenanntes „Love Scamming“, also Liebesbetrug im Internet, rund 19.000 Euro verloren. Sie hatte vor drei Wochen über eine Online-Plattform einen angeblichen amerikanischen Arzt kennengelernt, der auf einem Schiff vor Norwegen Dienst verrichte und nun über einen Anwalt bei seinem Arbeitgeber einen Urlaubsantrag stellen müsse. Hier bat er die Dame um Begleichung der Anwaltskosten, diese kam der Bitte nach. Auch die Kosten für ein Boot, welches den Mann zum Festland bringen sollte, zahlte die Frau, hierzu nahm sie sogar einen Kredit auf. Als der angebliche Arzt mitteilte, dass er noch die Kosten für einen Ersatzarzt tragen müsse und um weitere 90.000 Euro bat, wurde die Frau misstrauisch, recherchierte im Internet und bemerkte, dass das Profilbild des „Arztes“ im Zusammenhang mit Betrügen auftauchte. Daraufhin erstatte sie Anzeige bei der Polizei.