Weite Teile Baden-Württembergs haben eine unruhige und sturmumtoste Nacht hinter sich. Allerdings hat sich Sturmtief «Ylenia» zunächst wie erwartet vor allem im Norden und Osten Deutschlands ausgetobt, im Südwesten waren bis in den Morgen nur Ausläufer zu spüren. Die aber hatten es vor allem in Südbaden in sich: Auf Schwarzwaldgipfeln erwartete der Deutsche Wetterdienst Orkanböen von bis zu 130 Stundenkilometern. Polizei und Feuerwehr standen zwar bereit, größere Schäden wurden aber bislang nicht bekannt, wie mehrere Polizeisprecher am Donnerstagmorgen mitteilten.
Viele Bäume stürzten in der Nacht um und landeten auf Straßen. Im Landkreis Heilbronn fuhren zwei Autos über umgefallene Bäume. Verletzt wurde niemand. Mehrere Bauzäune und Mülltonnen wurden von den Böen durch die Gegend getrieben. Vor allem in den nördlichen und östlichen Teilen Deutschlands war «Ylenia» deutlich stärker zu spüren. Auf dem Brocken im Harz wurden in der Nacht in der Spitze Windgeschwindigkeiten von bis zu 156 Stundenkilometern gemessen. Unter anderem wurden umgestürzte Bäume, lose Dachziegel, abgesagte Flüge und verspätete Züge gemeldet. Die Feuerwehren und Polizeileitstellen berichteten am frühen Donnerstagmorgen von zahlreichen Einsätzen, größere Schäden blieben vorerst aber aus.
Zwar soll sich die Wetterlage zunächst bis zum Donnerstagnachmittag beruhigen. Aber nach dem Sturm ist in Baden-Württemberg vor dem Sturm, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD). Denn nach dem Tief «Ylenia» wird für Freitagmittag bereits das nächste Orkantief – «Zeynep» genannt – von den Britischen Inseln kommend erwartet. Laut DWD wird wahrscheinlich erneut vor allem die nördliche Hälfte betroffen sein. Mit stürmischen Böen und Sturmböen rechnen die Meteorologen aber auch erneut in Teilen Baden-Württembergs. In den höher liegenden Teilen des Schwarzwalds werden bis ins Wochenende hinein Orkanböen erwartet.