Leipzig (che) Die Angst vor Spinnen und Schlangen ist womöglich angeboren. Ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts in Leipzig hat jetzt herausgefunden, dass bereits Babys mit Stress auf diese Tiere reagieren.
Das Team um Stefanie Hoehl vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften zeigte sechs Monate alten Babys Bilder von Spinnen, Schlangen, Fischen und Blumen, die sich in der Farbgebung nur wenig unterscheiden. Wie das Fachblatt "Frontiers in Psychology" berichtet, erweiterten sich beim Anblick von Spinnen oder Schlangen die Pupillen deutlich – eine klare Stressreaktion. Bei Blumen und Fischen reagierten die Babys entspannter. Die Forscher untersuchten dabei die Reaktionen von insgesamt 32 Babys in zwei Studien.
Da Kinder in diesem Lebensalter sich noch wenig selbst Fortbewegen können und daher kaum Gelegenheiten zum Lernen haben, schließen die Wissenschaftler darauf ein angeborenes Verhalten. "Angst vor Spinnen und Schlangen hat offenbar einen evolutionären Ursprung", so die Forscher. Das könnte auch der Grund sein, dass viele Menschen Phobien vor Spinnen oder Schlangen entwickeln. Schätzungen zufolge leiden bis zu fünf Prozent der Bevölkerung unter einer solchen Angststörung.