Waghäusel/Karlsruhe (pm/tk) – Die Gewerkschaft ver.di übt scharfe Kritik an der Führung der Drogeriemarkt-Kette dm. In den laufenden Tarifverhandlungen hat es im Verteilzentrum in Waghäusel einen Streik der Beschäftigten gegeben. Nun berichtet die Gewerkschaft von Druck des Arbeitgebers auf die Angestellten.
Die Glaubwürdigkeit von dm als „guter Arbeitgeber“ stehe auf dem Spiel, schreibt ver.di in ihrer Pressemitteilung und führt aus: „Dm greift mit Arbeitskampfmaßnahme das grundrechtlich geschützte Streikrecht und die grundrechtlich geschützte Sonn- und Feiertagsruhe an, um Streikfolgen abzumildern.“ Die Drogeriemarkt-Kette hat nach Worten der Gewerkschaft einen Antrag auf Sonntagsarbeit bei der Aufsichtsbehörde gestellt, um damit die Ausfälle des Streiktages wieder reinzuholen. Am 20. Juli streikten am dm-Verteilzentrum Waghäusel über 150 Beschäftigte für ihre Forderung nach einem Anerkennungsvertrag.
Ver.di will auch von Druck des Arbeitgebers auf kranke Mitarbeiter gehört haben. Auch von gezielten Kündigungen ist die Rede.
In den Tarifverhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Baden-Württemberg fordert die Gewerkschaft ver.di unter anderem 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt, 200 Euro mehr für Auszubildende und eine Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten.
Der Arbeitgeberverband hat bei der letzten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt: Mehr Lohn und Gehalt von insgesamt 8,4 Prozent in zwei Schritten, eine Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 50 Euro und später weitere 3,1 Prozent.