Strandbad Sandweier hat jetzt einen Strandrollstuhl

18. Juni 2021 , 06:27 Uhr

Baden-Baden (pm/lk) – Schwimmbäder und Badestrände sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oft nicht gut nutzbar. Meist fehlt schon der einfache Einstieg ins Wasser. Das neue Strandbad in Sandweier hat eine weitere Lösung bereitgestellt, um diesen Menschen ebenfalls Badespaß zu ermöglichen.

Weiterer Baustein für Behinderte

Von Anfang an hat das Strandbad in Sandweier Behindertenparkplätze, ebenerdige Zugänge und rollstuhlgerechte Duschen sowie Umkleiden für mobilitätseingeschränkte Menschen bereitgestellt. Auf Initiative der Behindertenbeauftragten der Stadt Baden-Baden, Nora Welsch, wurde nun eine Lösung gefunden, damit diese Menschen auch schwimmen gehen können. Ab sofort steht ein sogenannter Strandrollstuhl kostenlos zur Verfügung. Er ist verstellbar, um beispielsweise den Kopf angenehm auf der Rücklehne abzulegen, und zusätzlich zusammenklappbar. Der leuchtend gelbe Strandrollstuhl hat drei große Räder, die mit Luft aufgepumpt sind. Dadurch kann er problemlos über den Strand gezogen werden. Vorne sind zwei Schwimmkörper angebracht, damit das Hilfsmittel im Wasser schwimmt und nicht untergeht. Außerdem verfügt er über zwei komfortable Armlehnen.

Geteilter Badespaß und gelebte Inklusion


Foto: Behindertenbeauftragte Nora Welsch/dnw

Für mobilitätseingeschränkte Menschen eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten. Für die kommunale Behindertenbeauftragte Nora Welsch eine immens wichtige Anschaffung: „Das Element Wasser ist super für Menschen mit Behinderung, weil es ihnen Leichtigkeit gibt und die Möglichkeit, Sport zu machen. Außerdem ermöglicht es gesellschaftliche Erlebnisse zu teilen. Also in der Gruppe schwimmen zu gehen und nicht als Einziger draußen zu sitzen und zuschauen zu müssen. Das hat eine psychische Komponente und ist auch einfach fair.“ Um den Strandrollstuhl nutzen zu können, kann bereits an der Kasse nachgefragt werden. Das Personal vor Ort ist bei der Handhabung gerne behilflich. Für Welsch ist das gelebte Inklusion. Daher hofft sie auf die rege Nutzung des Hilfsmittels, damit der ungewohnte Anblick auch für nicht behinderte Menschen irgendwann völlig alltäglich wird.

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