Stern von Bethlehem - Spektakel am Nachthimmel kurz vor Weihnachten

13. Dezember 2020 , 07:23 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Spektakel am Nachthimmel: Mit den sogenannten Geminiden wird am kommenden Wochenende ein wahrer Sternschnuppen-Regen am Nachthimmel erwartet. Außerdem funkelt kurz vor Weihnachten ein heller Doppelstern am Himmel – alle 20 Jahre begegnen sich Jupiter und Saturn. Am 21. Dezember ist es wieder soweit.

Geminidenstrom verursacht Sternschnuppenregen

Pünktlich zum Neumond und somit ohne störendes Licht des Erdtrabanten am Himmel sollen zum Höhepunkt in der Nacht von Sonntag auf Montag stündlich bis zu 150 Meteore zu beobachten sein, wie die Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim mitteilte. Es sei der reichste Sternschnuppenstrom des Jahres. Himmelsgucker müssten außerdem nicht bis in die Nacht hinein warten. „Die Zwillinge gehen bereits in den Abendstunden am Osthimmel auf, daher ist die ganze Nacht über mit Sternschnuppen zu rechnen“, teilten die Sternfreunde mit. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen und flitzen in alle Himmelsrichtungen, ein rein perspektivischer Effekt. Da ein Beobachter nur rund ein Fünftel des Sternenzelts gleichzeitig beobachten kann, muss man im Schnitt zwei bis drei Minuten warten, um eine Geminide zu erblicken.

Jede Menge Wünsche am Nachthimmel

Das Sternbild Zwillinge stehe links oberhalb vom Orion und sei der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen. Im Lauf der Nacht wandere das Sternbild Richtung Nordwesten. Der wahre Grund für das Himmelsphänomen sei, dass die Erde eine kosmische Staubwolke durchquere, die möglicherweise von einem zerbrochenen Asteroiden stamme. Die Trümmerteile verglühten nun in der Erdatmosphäre. Für Schaulustige gibt es bei dem Spektakel am Nachthimmel jede Menge freie Wünsche, solange das Wetter mitspielt und eine Wolkendecke keinen Strich durch die Rechnung macht.

Doppelstern kurz vor Weihnachten

Kurz vor Weihnachten erreicht dann auch noch das Rennen zweier Planeten seinen Höhepunkt: Jupiter setzt zum Endspurt an. In den letzten Monaten konnte man beobachten, wie der Riesenplanet Saturn verfolgt. Immer näher rückt Jupiter an den Ringplaneten heran. Am 21. Dezember ist es schließlich soweit: Jupiter holt Saturn im Sternbild Steinbock ein. Beide Planeten sehen dann aus wie ein heller Doppelstern. Allerdings können Sie das Planetenpaar nur kurz in der fortgeschrittenen Abenddämmerung tief am Südwesthimmel sehen. Jupiter ist der hellere Planet, Saturn zeigt sich in einem fahlen, gelblichen Licht und ist merklich lichtschwächer. Gegen halb sieben Uhr Montagabends versinken beide unter dem Südwesthorizont.

Spektakel nur alle 20 Jahre

Eine Begegnung der Planeten Jupiter und Saturn wird große Konjunktion genannt. Da Jupiter in zwölf Jahren und Saturn in knapp dreißig Jahren die Sonne umrunden, kommt es alle 20 Jahre zu einem Rendezvous. Zuletzt begegneten Jupiter und Saturn einander Ende Mai 2000 im Sternbild Stier. Allerdings war jenes Treffen längst nicht so spektakulär wie in diesem Jahr, denn beide blieben damals zwei Vollmond-Durchmesser voneinander getrennt. Auch die nächste große Konjunktion am 31. Oktober 2040 im Sternbild Jungfrau wird nicht so eng ausfallen wie diesmal. Erst am 15. Mai 2080 wird wieder eine so nahe Begegnung von Jupiter und Saturn wie in diesem Jahr erfolgen.

War das der „Stern von Bethlehem“?

Stehen Jupiter und Saturn von der Erde aus betrachtet gemeinsam der Sonne gegenüber, spricht man von einer dreifachen großen Konjunktion. Dies ist ein sehr seltenes Ereignis. Schon Johannes Kepler hat vermutet, dass die dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 7 vor Chr. als „Stern von Bethlehem“ zu deuten ist. Damals erschien eine Delegation von Tempelpriestern aus Babylon in Jerusalem, um dem vermeintlich neugeborenen König der Juden ihre Aufwartung zu machen. Sie waren der Ansicht, dass die Stadtgottheit von Babylon, repräsentiert durch Jupiter, dreimal den König der Juden, nämlich Saturn, in dessen Land Palästina besucht. Sie sahen dies als Zeichen an, dass ein Thronfolger geboren wurde.

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