Speyer (dpa/cmk) Stechmückenbekämpfer blicken mit Sorge auf die riesigen Schneemengen in weiten Teilen Südbayerns und Österreichs. „Das kann in der Folge zu Hochwasser am Rhein führen – und das wäre günstig für Schnaken“, sagte Norbert Becker, wissenschaftlicher Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer.
„Derzeit sind Prognosen sicher noch schwierig, aber verschiedene Angaben lassen das vermuten. Je mehr Hochwasser, desto mehr Larven, desto mehr Arbeit für uns.“ Möglicher Zeitraum sei März bis Oktober, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir freuen uns natürlich für die Natur, wenn Flüsse wieder mehr Wasser führen als teilweise im vergangenen Jahr“, meinte Becker. Aber der Schnee in den Alpen bedeute schon eine „gewisse Hypothek“ für die Stechmückenbekämpfer. Hingegen schade die aktuelle Temperatur den Rheinschnaken nicht. „Die überwintern als Larven und halten auch schon mal minus 20 Grad unbeschadet aus“, betonte der Experte.
Die Kabs bekämpft Stechmücken mit Eisgranulat – es enthält den biologischen Wirkstoff Bti, der den Darm der Larven zerstört und sie damit tötet. Das Einsatzgebiet reicht vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg bis nach Hessen im Norden und Bingen im Westen. Mückenbekämpfung ist länderübergreifende Sache. Die Kabs hat seit ihrer Gründung 1976 sieben neue Stechmückensorten auf dem Gebiet festgestellt – vorwiegend Arten, die im mediterranen Raum und in Fernost leben. Die Experten werten dies als Folge des Klimawandels. Von Bedeutung sind neben den Rhein- und Hausschnaken vor allem die Asiatische Tigermücke und die Japanische Buschmücke.