Lebensdauer 6 bis 8 Wochen
2024 ein außergewöhnliches Jahr
Häufung von Starkregenereignissen
«Wir mussten zwei Wochen früher als sonst die Sumpfwaldstechmücken bekämpfen», sagte Reichle. Die Witterungsverhältnisse hätten sich aber auch auf andere Massenbrutgebiete ausgewirkt. «Etwa auf den Bodensee. Hier wurde bisher noch nie bekämpft.» Er wisse auch von anderen Regionen in Deutschland, die von stärkeren Stechmückenaufkommen in diesem Jahr betroffen seien. Aktuell sei die Situation in Bezug auf den Neuschlupf von Stechmücken entspannt, da hierzu die zahlreichen Restwasserflächen erst voll abtrocknen müssten.
«Ich denke, die Klimaerwärmung ist angekommen», sagte Reichle allgemein zur Stechmückensituation. Zwar sei nicht jedes Hochwasserereignis die Folge der Klimaerwärmung. «Wenn wir aber die vergangenen Jahre betrachten, ist eine Häufung von Starkregenereignissen mit großen Überschwemmungen und Katastrophen festzustellen.» Der Kabs-Direktor nannte etwa das Ahr-Hochwasser sowie jüngste Überschwemmungen im Saarland, in der Schweiz und anderen Regionen. «Dies sind genau die Szenarien, die Klimaforscher prognostiziert haben. Aber nicht jedes Jahr wird so extrem werden wie 2024.»
In der Kabs, einem als gemeinnützig anerkannten Verein, haben sich mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen. Ihre Aufgabe ist es, die Vermehrung der Stechmücken – einschließlich derer, die Krankheiten übertragen – einzudämmen, um eine Plage zu verhindern. Die Arbeit der Experten mit dem Wirkstoff Bti, der Larven tötet, ist aufwendig: Am Boden schlagen sich die Verantwortlichen für die Bekämpfung der Auwaldstechmücken durch das Dickicht, aber viele Brutstätten müssen von der Luft aus behandelt werden. Hier werden Helikopter eingesetzt. In Teilen Süddeutschlands werden Stechmücken auch Schnaken genannt.