Freudenstadt (pm/ih) – Im Landkreis Freudenstadt wurden in den letzten Wochen vermehrt Füchse und Marder mit auffällig aggressivem Verhalten gemeldet, das Ganze ausgelöst durch den Staupe-Virus. Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner durch regelmäßige Impfung nun unbedingt schützen.
In den letzten Wochen werden vermehrt Füchse gemeldet, die apathisch in der Gegend sitzen und taumelnd umher laufen oder Marder, die sich aggressiv verhalten. Das ist sonst ungewöhnlich für diese Tiere,
erklärt Peter Daiker, der Wildtierbeauftragte im Landkreis Freudenstadt.
Staupe ist eine Virus-Erkrankung bei Fleischfressern. Für Raubtiere wie Fuchs, Dachs, Marder oder Waschbär ist sie sehr ansteckend und verläuft meist tödlich. Für den Menschen ist das Staupevirus dagegen ungefährlich. Bei Hunden kann eine Ansteckung jedoch zu schweren Krankheitsverläufen und anschließend auch zum Tod führen. Eine regelmäßige Impfung schützt Hunde allerdings wirksam und sicher vor einer Infektion. Die Übertragung findet meist durch Tröpfcheninfektionen bei direktem Kontakt mit einem infizierten Tier oder über Ausscheidungen wie Speichel, Urin, Kot oder Erbrochenem statt. Auch über kontaminierte Objekte wie im Garten oder auf der Terrasse stehende Futternäpfe, die auch von Füchsen genutzt werden, kann eine Ansteckung stattfinden.
Neben Erkältungssymptomen, wie Fieber und Husten kann es auch zu Darm- und Magenbeschwerden kommen. Richtig problematisch wird es jedoch, wenn die Staupe auf das zentrale Nervensystem wirkt. Erkrankte Tiere laufen oft taumelnd umher. Sie verlieren dabei ihre natürliche Scheu und es kommt zu apathischen Phasen, in denen die Tiere nur daliegen, daneben wechseln sich Schreie und aggressive Wutphasen ab. Wer auf ein solches Tier trifft, sollte es auf keinen Fall anfassen, sondern gewiss in Ruhe lassen. Hunde sind unbedingt fernzuhalten und die Sichtung muss beim Wildtierbeauftragten oder der Polizei gemeldet werden.
Zum Schutz vor einer Staupeinfektion wird empfohlen, die Hunde impfen zu lassen, für den Wildtierbeauftragten Peter Daiker sei es sogar Pflicht der Hundehalter.
Die Impfung ist ein sehr guter Schutz und die Tiere erkranken im Normalfall auch nicht mehr an dem Virus.
Bei Spaziergängen sollte man auf den Wegen bleiben. Außerdem sollten Hunde in Feld und Wald entweder angeleint oder sehr nah beim Halter geführt werden, damit Kontakt zu kranken Füchsen, Mardern und deren Ausscheidungen vermieden werden kann.