Ettlingen (lk) – Der Trend zur gesünderen Ernährung hat in der Coronazeit definitiv zugenommen und nicht nur das: Wir machen uns auch mehr Gedanken, woher unser Essen kommt, daher erleben Hofläden gerade einen regelrechten Boom. Eine andere Möglichkeit, beim Essen auch an den Klimaschutz zu denken ist Regionique – ein Start-Up aus Ettlingen. Das läuft alles unter dem Slogan „Um die Ecke geerntet, statt durch die Welt gekarrt“.
Regionique legt wert darauf, dass die Lebensmittel kurze Wege zurücklegen. Nudeln, Spätzle, Haferflocken und Müsli bestehen ausschließlich aus Zutaten, die zu 100 Prozent auf den Äckern in Deutschland wachsen. Lieferketten sind so transparent und kilometerfreundlich wie möglich. Sabine Bingenheimer ist geschäftsführende Gesellschafterin von Regionique und hat das Problem, aus dem wiederum die Idee entstanden ist, anhand eines ganz einfachen Beispiels erklärt: „Vor zwei Jahren war ich im Bio-Laden und hab mich dort gefragt, ob es wirklich die Bio-Paprika aus Spanien sein muss, oder ob es nicht doch die konventionell Angebaute von hier tut.“ Daraufhin hat Bingenheimer ihren Speiseplan so kilometerfreundlich wie möglich gestaltet.
Bei unverarbeiteten Lebensmitteln, wie Obst, Gemüse, Fleisch, Eiern und Milch war das tatsächlich gar kein Problem. Kompliziert wurde es erst bei verarbeiteten Lebensmitteln. „Wir essen morgens alle Müsli, also hab ich mich auf die Suche gemacht. Dass Haferflocken zum Großteil aus Kanada und Schweden kommen, hat mich schon sehr überrascht.“ So kam Sabine Bingenheimer darauf, diese Produkte selbst zu entwickeln, um sich so nachhaltig wie möglich zu ernähren. „Und Nachhaltigkeit endet für mich eben nicht mit dem Bio-Zeichen. Dass der Pflanzenschutz wichtig ist, ist selbstverständlich. Darum arbeiten wir mit Landwirten zusammen, die im Einklang mit der Natur produzieren.“
Das Birchermüsli von Regionique ist zum Beispiel weltweit das Erste aus ausschließlich deutschen Zutaten. „Im Birchermüsli sind zwar relativ wenig Zutaten, aber es gibt keine Rosinen aus deutscher Ernte. Auch Haselnüsse und Hafer kommen selten aus dem eigenen Land. Daher haben wir in unserem Birchermüsli die Rosinen rausgeworfen. Die Haselnüsse haben wir aus Bayern, statt Italien oder der Türkei. Der Hafer wird weltweit gesourcet.“ Wir als Verbraucher können aber über einen sogenannten Transparenzcode ganz genau checken, wo was herkommt. „Jede Verpackung hat einen anderen individuellen Code. Darüber sehen Sie genau aufgeschlüsselt die Kilometerbilanz. Unser Birchermüsli hat etwa 4.000 Kilometer auf dem Buckel, ein Herkömmliches dagegen 40.000 Kilometer.“
Regionique lehnt es also ab, Zutaten durch die ganze Welt zu transportieren. Deshalb verzichten sie bewusst auf sämtliche unnötigen Transportkilometer. „Die Haferflocken bekommen Sie natürlich von einem anderen Hersteller auch günstiger. Aber wenn Sie Haferflocken von Regionique kaufen, dann kaufen Sie ein besseres Gewissen. Sie kaufen Nachhaltigkeit und es ist kein Greenwashing dahinter. Wir versuchen alle unsere Prozesse so nachhaltig wie möglich aufzusetzen. Die Internetseite wird mit Solarstrom betrieben, die Lager und Produktionen sind grün. Und mit dem Kauf bei Regionique unterstützen Sie die heimische Wirtschaft und Landwirtschaft“, sagt Sabine Bingenheimer abschließend.