Karlsruhe/Rastatt/Pforzheim/Calw/Freudenstadt (pm/lk) – Die Standorte für die Kreisimpfzentren stehen fest. Bis Mittwochvormittag hatten die baden-württembergischen Städte, Gemeinden und Landkreise Gelegenheit, dem Ministerium für Soziales und Integration ihre Vorschläge für geeignete Standorte zu melden. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Bei uns in der Region entstehen neun Kreisimpfzentren. Sie sollen ab dem 15. Januar betriebsbereit sein. Zusätzlich wird Mitte Dezember das Zentrale Impfzentrum in der Messe Karlsruhe in Betrieb gehen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
Gesundheitsminister Manne Lucha ist sich sicher: „Unsere Impfstrategie steht auf einem stabilen Fundament. Nach den neun Zentralen Impfzentren in Freiburg, Offenburg, in der Messe Karlsruhe, Heidelberg, Stuttgart (2), Rot am See, Tübingen und Ulm haben wir nun auch die Standorte für die Kreisimpfzentren festgelegt.“ Bis Mittwochvormittag hatten die Städte, Gemeinden und Landkreise Gelegenheit, dem Ministerium ihre Vorschläge für geeignete Standorte zu melden. Dafür hatten sie einen Kriterienkatalog erhalten, um die Anforderungen für eine geeignete Liegenschaft einschätzen zu können.
Bei uns in der Region entstehen in den kommenden Wochen neun Kreisimpfzentren. Für den Stadtkreis Baden-Baden im Kurhaus, für den Landkreis Rastatt in der Schwarzwaldhalle in Bühl, für den Landkreis Calw im DEKRA-Hotel Wart in Altensteig, für den Enzkreis in der Appenberg-Halle in Mönsheim, für den Landkreis Karlsruhe in der EGO Halle 4 in Sulzfeld und im Praktiker-Baumarkt in Bruchsal, für den Stadtkreis Karlsruhe im Kongresszentrum Schwarzwaldhalle, für den Landkreis Freudenstadt in der Riedsteighalle in Dornstetten und für den Stadtkreis Pforzheim in der Eissporthalle St.-Maur-Halle.
Nach aktuellem Stand entstehen die Kreisimpfzentren in der Südpfalz im Hilfskrankenhaus in Wörth, in der Stadthalle in Speyer und im Telekomhochhaus in Neustadt.
Zusätzlich wird am 15. Dezember das Zentrale Impfzentrum in der Messe Karlsruhe in Betrieb gehen. Dort sollen bis in den April täglich 1.500 Impfungen durchgeführt werden. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits, seit Dienstag kümmert sich ein gesonderter Verwaltungsstab in Zusammenarbeit mit der Messe Karlsruhe um den Aufbau des Zentrums. Um unter Pandemiebedingungen impfen zu können, sollen auf den über 3.000 Quadratmetern eigene Warte-, Aufklärungs- und Impfbereiche entstehen. Neben den baulichen Maßnahmen plant der Ausschuss auch das Personal, den Ablauf der Impfungen und die Verkehrsanbindung des Zentrums.
Flankierend zu den Impfzentren wird es mobile Impfteams geben, die sogenannten „aufsuchenden Angebote“ (bspw. für Pflegeheime). Ein Teil der vulnerablen Gruppen wird vor allem auf aufsuchende Angebote zur Impfung angewiesen sein. Daher stellen die mobilen Impfteams eine wichtige Ergänzung zu den geplanten Zentren dar, wenngleich die Umsetzung logistisch herausfordernd ist. Zudem wird derzeit ein Konzept zur Impfung in Kliniken erarbeitet, in denen das dort beschäftigte Personal geimpft wird.
Zur Personalgestellung wird es notwendig sein alle freien Kapazitäten zu sammeln. Es wird nicht ausreichen, dass Personal beispielsweise aus Krankenhäusern eingesetzt wird. Hierfür werden Kraftanstrengungen der Kassen-ärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, der Landesärztekammer, der Baden-Württembergischen Krankenhaus-Gesellschaft, des MDK sowie verschiedenen Hilfsorganisationen notwendig sein. Ärztinnen und Ärzte, die sich in einem Impfzentrum engagieren möchten, werden gebeten, sich bei der Landesärztekammer oder bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg zu melden. Für medizinische Fachkräfte und freiwillige Helfer wird derzeit eine Lösung erarbeitet, wo diese sich melden können.
Es ist geplant, dass die Anmeldung telefonisch über eine spezielle Weiche der Telefonnummer 116 117 erfolgt. Allerdings sollen in größeren Zentren auch telefonische Anmeldungen direkt dort entgegengenommen werden können. Auch über eine App sollen Anmeldungen ermöglicht werden.
Die Impfzeiten sind täglich, also sieben Tage die Woche in zwei Schichten von 07:00 Uhr bis etwa 21:00 Uhr geplant. So sollen pro Standort etwa 800 Impfungen am Tag durchgeführt werden. Die Kreisimpfzentren sind aktuell bis Juni 2021 eingeplant. Sofern notwendig, wird deren Tätigkeit darüber hinaus auch verlängert werden. Mittelfristig ist dann die Impfung für die Gesamtbevölkerung mit zunehmender Anzahl an verfügbarem Impfstoff im Laufe des Frühjahrs/Sommers über die Regelversorgung in den Haus- und Facharztpraxen vorgesehen. Das Land plant sich dann aus dem Impf-Geschehen zurückzuziehen. Derzeit ist von einer Verimpfung auf zwei Dosen im Abstand von 21 bis 28 Tagen auszugehen. Die gleichzeitige Vergabe von zwei Impf-Terminen ist anzustreben.