Karlsruhe (pm/lk) – Die Corona-Situation im Städtischen Klinikum in Karlsruhe ist weiter angespannt. Alle Intensivbetten sind so gut wie belegt. Aktuell liegen etwa zehn Corona-Patienten auf Intensivstationen, von denen sieben beatmet werden müssen. Über 180 Mitarbeiter fallen aktuell aufgrund von einer Covid-19-Infektion, Quarantäne oder anderen Erkrankungen aus.
Die Corona-Infektionen im Landkreis und in der Stadt Karlsruhe sind weiterhin auf hohem Niveau. Das Gesundheitsamt Karlsruhe hat am Donnerstag erstmals mehr als 300 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Wie auch schon die Wochen zuvor ist die Lage am Karlsruher Klinikum angespannt. Klinikchef Michael Geißler betonte aber auch, dass die Situation für den Maximalversorger noch kontrollierbar sei.
Nach Angaben von Klinikchef Michael Geißler ist die Intensivstation mit ihren knapp 50 Betten fast komplett ausgelastet. Im Regelbetrieb müssen weiterhin Einschränkungen gemacht werden, da viele Pflegekräfte ausfallen. Aktuell sind am Städtischen Klinikum 22 Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden. 160 fallen durch andere Erkrankungen oder Quarantäne aus. Die Pflegekräfte, die weiterhin ihren Dienst absolvieren können, laufen am Limit. Es werden regelmäßige Screening-Untersuchungen mit PCR-Tests unter den Mitarbeitern durchgeführt.
Bewährt habe sich nach Angaben von Klinikchef Michael Geißler das sogenannte Cluster-System. Das System zur Ermittlung freier Intensivbetten für Covid-19-Patienten ist erst kürzlich in Baden-Württemberg angelaufen. 120 Kliniken im Südwesten, darunter auch das Städtische Klinikum in Karlsruhe, beteiligen sich an dem Projekt. Mithilfe einer Computersoftware tragen die Kliniken täglich ihren Bedarf und ihr Angebot an Intensivbetten ein. Wenn in einer Klinik alle Betten belegt sind, können Krankenhäuser mit freien Kapazitäten aushelfen. Geißler gibt als Ziel eine flächendeckende, gleichmäßige Versorgungssicherheit für Covid- und Nicht-Covid Patienten an.
Zur Organisation wurden dazu sechs Versorgungsgebiete, sogenannte Cluster, gebildet – Stuttgart/Ludwigsburg, Karlsruhe und die Regionen um die Unikliniken in Tübingen, Freiburg, Ulm und Heidelberg. Das Städtische Klinikum hat dabei die Koordination für den Versorgungsraum mittlerer Oberrhein und Nordbaden übernommen. Zwei Corona-Patienten seien bereits Anfang Dezember aus Nagold und Calw per Hubschrauber in die badische Metropole gebracht worden. Das Städtische Klinikum Karlsruhe hat insgesamt vier auswärtige Patienten aufgenommen.
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