Ettlingen (pm/svs) – Baden-Württemberg ist in Sachen Ehrenamt top, nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele ehrenamtlich engagierte Menschen. Die Stadtwerke Ettlingen wissen das zu schätzen und haben daher, bereits zum neunten Mal, den Ehrenamtspreis verliehen. Insgesamt fünf ehrenamtlich engagierte Menschen und Gruppen aus Ettlingen haben mitunter ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro bekommen. „Ihr Engagement verdient unseren größten Respekt und unsere Anerkennung“, dankte der designierte Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen, Steffen Neumeister, den anwesenden Ehrenamtlichen. „Das Ehrenamt ist eine der wichtigsten demokratischen Grundbewegungen,“ sagt Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold.
Besondere Ehrung für Bürger, die sich auf beeindruckende und vielfältige Weise für das Gemeinwohl in Ettlingen und den Stadtteilen verdient machen: Zum neunten Mal haben die Stadtwerke Ettlingen (SWE) den Ehrenamtspreis verliehen. Im Rahmen eines festlichen Abends in der Buhlschen Mühle wurden Marc Eichwald, Franz Bender aus Bruchhausen, Ralf Türbach, Vorsitzender des Vereins Studio 913, sowie die Buntspecht-Gruppe aus Spessart für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Der Publikumspreis ging an Jürgen Becker von der Spiel- und Sportvereinigung Ettlingen.
Allesamt können sich über ein Preisgeld der Stadtwerke Ettlingen in Höhe von jeweils 1.000 Euro freuen. Auch all denjenigen, die nominiert aber nicht mit einem Preis geehrt wurden, wurde im Rahmen der Veranstaltung für ihr Wirken mit einem Weinpräsent gedankt. Für die musikalische und humorvolle Umrahmung des Abends sorgte das Duo Reiner Möhringer und Uli Kofler. „Ihr Engagement verdient unseren größten Respekt und unsere Anerkennung“, dankte der designierte Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen (SWE), Steffen Neumeister, den anwesenden Ehrenamtlichen. Er machte deutlich: „Durch Menschen wie Sie wird unsere Gesellschaft lebendiger und wärmer. Wir können stolz sein, dass wir in Ettlingen auf ein so überwältigendes Engagement von Ehrenamtlichen bauen können.“
Für Oberbürgermeister Johannes Arnold sind soziales Wirken, Solidarität und Hilfsbereitschaft in der heutigen Zeit wichtiger denn je: „Gerade in Zeiten der Krise mit einer hohen Unsicherheit braucht es Orte der Zuflucht, Gemeinschaft und Menschen, die anderen helfen.“ Bezugnehmend auf den von den Vereinten Nationen initiierten internationalen Tag des Ehrenamts sagte Arnold: „Das Ehrenamt ist eine der wichtigsten demokratischen Grundbewegungen.“ Als Mitglied der Jury machte der OB deutlich, dass es keine leichte Aufgabe war, aus den zahlreich eingereichten Vorschlägen in den Kategorien Bildung, Kultur, Soziales und Sport die diesjährigen Gewinner sowie die Nominierten für einen Sonderpreis auszuwählen. Über letzteren stimmten die Leserinnen und Leser des Amtsblattes ab.
Für sein herausragendes Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine wurde der 20-jährige Marc Eichwald ausgezeichnet. Er engagiert sich sehr gezielt und praktisch, übersetzt und füllt im Auftrag der Stadt Formulare aus und ist auch privat für Geflüchtete im Einsatz, beispielsweise als Dolmetscher. Eichwald erklärt den neuen Mitbürgern und Mitbürgerinnen die deutsche Kultur, hilft bei Besorgungen, übernimmt Taxi-Dienste, verteilt Spenden im Auftrag der Stadt und unterstützt bei Problemen in Absprache mit dem Integrationsbüro. Damit leiste er einen besonderen Beitrag zur Ukraine-Hilfe, so die Jury.
Franz Bender ist in und für Bruchhausen eine wichtige Institution. Der inzwischen 85-Jährige kümmert sich seit nunmehr 23 Jahren um den dortigen Friedhof. Er schließt morgens auf und abends wieder zu. Und das an sieben Tagen in der Woche und 365 Tagen im Jahr. Somit sind bei seinem Engagement für die Allgemeinheit schon mehr als 8.500 Tage zusammengekommen. Franz Bender hat darüber hinaus immer einen wachen Blick auf den Friedhof und die dortigen Toilettenanlagen. Schäden und Defekte meldet er direkt der Ortsverwaltung. Für seine ehrenamtliche soziale Arbeit erhält er noch nicht einmal zwei Euro pro Tag von der Gemeinde als Aufwandsentschädigung. „Franz Becker ist der Prototyp des Ehrenamtlichen: Die Arbeit steht stets im Vordergrund und der Menschen, der sie verrichtet, im Hintergrund“, so Arnold.
Seit 2011 ist Ralf Türbach für die Förderung von Bildung, Kunst und Kultur und durch verschiedene Angebote in Ettlingen tätig. Er ist Vorsitzender des Vereins „Studio 913“, der Graffiti-Workshops als Präventionsarbeit unter anderem gegen Vandalismus organisiert. Einige Mitglieder sind im Auftrag von Stadt und Stadtwerken unterwegs, um Graffiti-Kunst im öffentlichen Raum entstehen zu lassen. Es werden Feste und Veranstaltungen initiiert sowie Songwriter-Abende, Couch-Konzerte, Hip-Hop Kulturfeste und weiteres mehr veranstaltet. Seit 2015 ist die Gruppe aktiv und seit Februar 2019 als gemeinnützig anerkannt. Der Verein ist beim Jugendzentrum Specht beheimatet und arbeitet mit diesem eng zusammen. Dabei ist Ralf Türbach nahezu täglich für das „Studio 913“ ehrenamtlich tätig.
Die Buntspecht-Gruppe Spessart sind drei Personen, die sich alle in besonderer Weise für ihren Ort einbringen. Der Name entspringt einer Aktion zur 750-Jahr-Feier, als die Gruppe 500 Spechte hergestellt und aufgestellt hat. Inzwischen wurden 31 Kunstausstellungen initiiert und organisiert. Maria Huck, eine der Initiatoren, war lange im Sängerinnenvorstand des GV Germania Spessart und aktive Chorsängerin. Michael Kirf engagiert sich seit 2015 für Geflüchtete, somit kann man ihn als Mann der ersten Stunde bezeichnen. Er ist zudem Mitglied des Ortschaftsrats und leitet die Gruppe Spess-Rad beim Stadtradeln. Heinz Habig, der Dritte im Bunde, ist Organisator einer Wandergruppe, die seit mehr als 15 Jahren besteht. Er war viele Jahre im Ortschaftsrat und ist aktiv im Obst- und Gartenbauverein sowie Mitglied im Musikverein und einiges mehr. Die Buntspecht-Gruppe bereichert das kulturelle Leben der Stadt in besonderem Maße.
Der Publikumspreis, über den Bürger entscheiden, geht in diesem Jahr an Jürgen Becker, einen in vielen Bereichen überaus aktiven Mann des Ehrenamts. Der gebürtige Ettlinger engagierte sich schon 1962 in der Handball-Abteilung der heutigen Spiel- und Sportvereinigung. Er war Spieler, Jugend-Trainer, Abteilungsleiter und Vorsitzender. Als Gründungsmitglied der Tennisabteilung bereitete er die Fusion der Vereine ESV und ASV mit vor. Jürgen Becker ist im Vorstand der ARGE Sport und dort derzeit als stellvertretender Vorsitzender tätig. Seit 2019 übernimmt er zudem Aufgaben im Sportausschuss der Stadt Ettlingen. Der Preisträger arbeitet darüber hinaus seit 2003 in der Bürgerstiftung und ist dort seit 2017 im Vorstand tätig. Auch der Pfennigbasar, wo er seit 2016 im Vorstand ist, gehört zum breiten Spektrum des ehrenamtlichen Engagements von Jürgen Becker. Sein Preisgeld will Becker spenden: 500 Euro für seine Handballer und 500 Euro für die Schreberjugend Ettlingen.