Pforzheim (pm/dk) – Seit 2017 wird im Pforzheimer Stadtgebiet der Bioabfall flächendeckend in der braunen Tonne gesammelt. Doch immer wieder finden sich darin Stoffe die dort nicht hingehören. Das bringt große Probleme für Stadt und Bürger. Plastikschnipsel können aus dem Kompost nicht vollständig entfernt werden und landen deshalb auf Äckern und im Grundwasser. Über diese Wege gelangt Plastik letztendlich sogar in unserer Nahrungskette. Pforzheim möchte deshalb nun über richtige Mülltrennung aufklären. Deshalb startet die Stadt eine neue Kampagne mit dem Namen „Kein Plastik in die Biotonne!“
Noch immer landen in der Biotonne viele Stoffe, die dort nicht hingehören. „Wir haben schon die unterschiedlichsten Dinge im Bioabfall gefunden. Angefangen bei einem Kaffeevollautomaten, über benutzte Windeln bis hin zu Altkleidern. Aber die Vielzahl an entsorgten Plastiktüten, bereitet uns zunehmend die größte Sorge“ sagt Jürgen Förschler, Leiter der Technischen dienste in Pforzheim. Auch sogenannte Biologisch-Abbaubare-Beutel (BAB-Beutel) stellen ein Problem dar. Denn auch kompostierbares Plastik wird nicht sicher vollständig biologisch abgebaut.
Um die Bürgerinnen und Bürger für die Problematik zu sensibilisieren und gleichzeitig Lösungen aufzuzeigen, beteiligt sich die Abfallwirtschaft der Stadt Pforzheim an der Aufklärungskampagne #wirfürbio. Informationen zur Mülltrennung werden unter anderem durch Plakate vermittelt. Außerdem wurden zwei Müllfahrzeuge mit dem Slogan „Kein Plastik in die Biotonne!“ versehen. Auch auf Veranstaltungen wie dem Kindertag und dem WorldCleanUp Day sind verschiedene Aktionen geplant.
Zu einem Problem wird das Plastik im Biomüll auch für alle Bürger und Bürgerinnen der Stadt. Plastikschnipsel können aus dem Kompost nicht vollständig entfernt werden und landen deshalb auf Äckern und im Grundwasser. Über diese Wege gelangt Plastik letztendlich sogar in unserer Nahrungskette. Grundsätzlich gehören in die Biotonne Obst-, Salat- und Gemüsereste, Kartoffel- und Eierschalen, Kaffeesatz mit Filtertüten, Teebeutel. Aber auch Essensreste dürfen, mit der Ausnahme von Knochen, im Biomüll entsorgt werden. Dazu kommen noch organische Abfälle aus dem Garten wie zum Beispiel Schnittgut vom Rasen oder verblühte Pflanzen.
Die Stadt rät aufgrund der Probleme mit Plastiktüten zu Alternativen. „Wer seinen Bioabfall nicht direkt in die Tonne geben möchte, sollte das statt in einem BAB-Beutel am besten in einer Papiertüte tun. Papiertüten können vollständig abgebaut werden und sparen dadurch eine Menge Aufwand bei der Vorsortierung“ betont Michael von Rüden, Abteilungsleiter der Abfallwirtschaft Pforzheim. Übrigens lohnt sich Mülltrennung auch finanziell. Die Leerung der Biotonne ist grundsätzlich günstiger. Außerdem wird die Restmülltonne erheblich entlastet.