Landau (pm/dk) – Unsere Innenstädte sterben aus – oft hört man solche Sätze wenn es um den Stand der Innenstädte in der Region geht. Große Probleme sind unter anderem viele Leerstände oder ein immer unattraktives Angebot für die Kunden. Die Stadt Landau hat jetzt ein Konzept, durch dass sie genau solche Probleme in der Innenstadt verhindern wollen.
Die Stadt Landau spielt „Matchmaker“. Bei ihrem neuen Leerstandsprogramm „LeLa – It’s a match“ mietet sie vorübergehend strukturelle oder absehbare Leerstände in der Innenstadt an, um diese für neue Nutzerinnen und Nutzer mit attraktiven Konzepten zugänglich zu machen. Beide Seiten, Immobilieneigentümer mit Leerständen und Interessierte mit ihrem Nutzungskonzept, können sich ab sofort bei der städtischen Wirtschaftsförderung bewerben.
Die Leerstände in unserer Stadt zu bekämpfen steht bei uns ganz oben auf der Liste. Das neue Leerstandsprogramm unserer Wirtschaftsförderung wird zusätzlich Leerstände im gewerblichen Bereich verhindern und gleichzeitig zukunftsgewandte Nachnutzungen fördern, die sonst den Weg in die zentralen Lagen der Innenstadt vielleicht gar nicht gewagt hätten,
betont Oberbürgermeister Dominik Geißler, der bereits eine Satzung gegen Zweckentfremdung auf den Weg gebracht hat, die noch in diesem Jahr in den städtischen Gremien behandelt werden soll.
Eine Jury, bestehend aus dem Oberbürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, der Handwerkskammer der Pfalz, der Industrie- und Handelskammer Pfalz und der Landauer Leerstandsinitiative, wird die eingereichten Leerstände oder angehenden Leerstände bewerten. Gibt sie ihr „Go“ und findet sich das passende Konzept, mietet die Verwaltung die Immobilie an. Bei den Konzepten haben zukunftsgewandte und frequenzbringende Nutzungen die besten Chancen, etwa Start-Ups, Existenzgründungen, Pop-Up-Stores, Kultur- und Kreativangebote oder auch gemeinwohlorientierte Initiativen, Vereine oder Gemeinschaftsnutzungen.
Auf sie setzen Fachleute angesichts der aktuellen Veränderungen im Einkaufsverhalten der Menschen große Hoffnungen. „Wir müssen die Innenstadt der Zukunft neu definieren“, weiß auch der Landauer Wirtschaftsförderer Martin Messemer. „Gefragt sind flexible und innovative Nutzungskonzepte und ein Nutzungsmix unter anderem aus kreativen oder handwerklichen Nutzungen und regionalen, nachhaltigen und gemeinnützigen Angeboten und Dienstleistungen. Als Stadt möchten wir diesen Transformationsprozess trotz enger Handlungsspielräume aktiv steuern, um unsere Innenstadt lebenswert und attraktiv zu erhalten.“
Wie viele Immobilien angemietet werden, richtet sich nach den eingegangenen Anträgen und den verfügbaren Haushaltsmitteln bzw. Fördergeldern. „LeLa – It’s a match“ wird aus Mitteln des Landesförderprogramms „Innenstadt-Impulse“ gefördert. Für temporäre Anmietungen stehen 50.000 Euro bereit. Wer sich bewerben möchte, findet alle detaillierten Informationen hier. Die Bewerbungen sollen bis einschließlich Montag, 6. November, eingereicht werden. Die vorgestellten Immobilien müssen bereits gewerblich genutzt worden sein, etwa in den Bereichen Einzelhandel oder Gastronomie. Sie sollten gut erreichbar und einsehbar sein und ab dem Zeitpunkt der Anmietung uneingeschränkt zur Verfügung stehen.