Freudenstadt (pm/lk) – Ein sonniger Sonntag im Herbst, auf der Höhe blauer Himmel, Nebel im Tal: ideale Voraussetzungen für einen Besuch im Nationalpark Schwarzwald. Die Gelegenheit nahmen zahlreiche Menschen wahr, wie die Ergebnisse der letzten Zählung nun zeigen. Insgesamt konnten am 17. Oktober rund 8.600 Besuche gezählt werden – die Schätzung des Gesamtaufkommens beläuft sich mittlerweile auf über 1.000.000 Besuche pro Jahr.
„Wir hatten wirklich gute Bedingungen für unsere Herbstzählung“, so Dominik Rüede, der im Nationalpark für das Besuchermonitoring zuständig ist. Insgesamt wurden am 17. Oktober 68 Stellen mit Helfern besetzt, die alle vorbeikommenden Gäste zählten. Hochgerechnet auf den ganzen Tag waren rund 8.600 Besucher unterwegs; damit gehörte dieser Tag zu den sehr gut besuchten Tagen. Die Helfer sollten dann verschiedene Dinge notieren: ob Personen einzeln oder als Gruppe unterwegs waren, mit dem Fahrrad oder wandernd, ob Hunde angeleint waren und von wo nach wo die Besucher jeweils unterwegs waren.
Durch die manuellen Zählungen, die in verschiedenen Jahreszeiten alle paar Jahre durchgeführt werden, kann die Genauigkeit des fest installierten Zählschrankennetztes überprüft und das Besuchsaufkommen auf das gesamte Jahr abgeschätzt werden. Aus den Daten des Zählschrankennetzes konnte eine deutliche Zunahme der Besuchszahlen im Nationalpark Schwarzwald abgeleitet werden: Das Jahresbesuchsaufkommen Juli 2020 bis Juni 2021 liegt aktuellen Schätzungen zufolge bei rund 1.064.000 Besuchen; im gleichen Vorjahreszeitraum (Juli 2019 bis Juni 2020) waren es rund 834.000 Besuche; im ersten Erhebungsjahr (Juli 2018 bis Juni 2019) noch 778.000 Besuche.
„Dabei entfällt ein Großteil des Anstiegs auf die sowieso schon bestbesuchten Wochentage Samstag und Sonntag“, so Rüede. Am beliebtesten seien nach wie vor der Lotharpfad und Allerheiligen. Auf den Parkplätzen standen rund 50 Prozent Autos mit einem Kennzeichen aus der Nationalparkregion, 30 Prozent aus dem restlichen Baden-Württemberg, etwa 15 Prozent aus anderen Bundesländern und rund 5 Prozent aus dem Ausland. Die Erhebungen dienen als Grundlage für das geplante Besucherlenkungskonzept. Beliebte Wege können attraktiv gehalten und beworben werden, andere Bereiche dafür ruhiger bleiben. Das ist wichtig für das Miteinander von Mensch und Natur. Und auch die Ranger können ihre Führungen und Rundgänge darauf abstimmen, wenn sie wissen, wann wo wie viele Besucher zu erwarten sind.
Besonders positiv war für das Rangerteam die Erkenntnis, dass sich die meisten Besucher an die Regeln zum Schutz der Natur halten. Sie nutzten die ausgewiesenen Wege und die meisten Hundebesitzer nahmen auch die Leinenpflicht ernst: „Dass mittlerweile die allermeisten Hunde im Nationalpark angeleint unterwegs sind, freut uns sehr. Das zeigt, dass unsere Hinweise zur Empfindsamkeit ungestörter Natur offensichtlich angenommen werden“, so der Leitende Ranger Urs Reif. Von den mitgeführten Hunden waren rund 85 Prozent angeleint.