Region (mö) – Ein freilaufender Hund hat in Baden-Baden einen angeleinten Hund angegriffen und ihn sogar getötet. Die Besitzerin des angeleinten Tieres wurde auch verletzt und ist anschließend sogar in ein Krankenhaus gekommen. Nach diesem tragischen Vorfall zwischen den zwei Vierbeinern, wird das Thema „Einführung eines Hundeführerscheins“ wieder stärker diskutiert. Die Frage ist, ob das mit einem Hundeführerschein nicht passiert wäre. In Baden-Württemberg ist er bislang noch keine Pflicht, aber es ist geplant den Hundeführerschein in den nächsten Jahren verpflichtend einzuführen.
„Wir erfahren tagtäglich von Beißvorfällen bei dem sich Vierbeiner angreifen und teilweise auch töten. Das sind Vorfälle, die eigentlich auch gut abgewandelt werden können, wenn Menschen ihre Vierbeiner besser verstehen würden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt ‚angeschafft‘ wurden“, erklärt sie.
Bisher gibt es in Rheinland-Pfalz selbst keine Pflicht für einen Sachkundenachweis bzw. Hundeführerschein. Dennoch wurden Regelungen zur Leinenpflicht erlassen. In Baden-Württemberg gilt dasselbe Gesetz. Doch laut einem Statement der Landesregierung wurde die Entscheidung, über die Einführung eines Sachkundenachweises, im Rahmen eines Koalitionsvertrages 2021 bis 2026 getroffen. Derzeit wird ein entsprechender Gesetzesentwurf vorbereitet. Allerdings können aktuell noch keine Angaben zum zeitlichen Erlass des Gesetzes gemacht werden.
Genauso wie beim Autoführerschein gibt es auch beim Hundeführerschein einen Praxis- und Theorieteil. In der Theorie wird einem das rechtliche Basiswissen beigebracht. Hier geht es hauptsächlich um die Körpersprache, Bedürfnisse sowie die Kommunikation des Hundes. In der Praxis arbeitet das Herrchen zusammen mit dem Vierbeiner. Hier werden die Alltagssituationen trainiert, sowie der Umgang und die Reaktion darauf. Der Halter soll lernen seinen Hund besser einzuschätzen und zu verstehen. Auch wenn es trotz Hundeführerschein noch Beißvorfälle gibt, ist es ganz wichtig, dass sich die Besitzer mehr Fachwissen über ihre Vierbeiner aneignen, um auch vor allem das Leben der Hunde zu erleichtern.
Bei Verstoß der Leinenpflicht, muss jeder Hundehalter mit einem Bußgeld rechnen. Doch wie Hoch die Strafe schlussendlich ausfällt ist die Sache der jeweiligen Gemeinde oder Kommune, welche diese Richtlinien aufstellen. In Baden-Württemberg ist eine Geldstrafe in Höhe von 30 bis 150 Euro üblich. Dies variiert natürlich nach Schwere des Verstoßes.
Laut hundefuehrerschein.net pendeln sich die Kosten pro Prüfungsdurchgang bei etwa 100 Euro ein. Die Kosten sind mitunter aber sehr unterschiedlich, da der Hundeführerschein von den Gemeinden ausgestellt wird. Die Informationen dazu sind bei der zuständigen Gemeinde einzuholen.
Menschen, die einen Hund aufnehmen möchten, können generell erstmal in einem Tierheim nachsehen und ihren Vierbeiner dort adoptieren. In Deutschland warten etwa 350.000 Tiere in verschiedenen Tierheimen und warten auf ein glückliches zu Hause, in dem sie ihr ganzes Leben bleiben können. Danach ist es ganz wichtig in eine Hundeschule zu gehen, um das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch zu sichern.