Karlsruhe/Baden-Baden (dpa/lk) – In mehreren Städten im Südwesten haben Menschen erneut ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet und sich gegen Krieg ausgesprochen.
Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Donnerstagabend allein in Freiburg rund 3.000 Menschen. Die Teilnehmer waren einem Protestaufruf der Klimaschutzinitiative Fridays for Future gefolgt. Die Menschen demonstrierten mit Bannern und Plakaten in den blau-gelben ukrainischen Landesfarben und Schildern wie „Blutin go home“. In Schwäbisch Hall notierte die Polizei 2.500 Teilnehmer. Kundgebungen gab es zudem in Stuttgart, Ludwigsburg und Tübingen.
Am Sonntag ist um 17 Uhr eine Mahnwache in Karlsruhe auf dem Marktplatz geplant. Oberbürgermeister Frank Mentrup ruft alle Karlsruher zur Solidarität mit der Ukraine auf. Die Stadtgesellschaft habe das Bedürfnis sich mit der ukrainischen Bevölkerung zu solidarisieren, auf und nach der Flucht zu helfen und beizustehen, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sei für Dienstag den 15. März um 15.30 Uhr eine Sondersitzung des Gemeinderats geplant, in der eine Ukraine-Resolution verabschiedet werden soll.
Auch Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen ruft die Menschen in der Stadt auf, am Sonntag ab 13 Uhr Flagge zu zeigen bei der Friedensdemo auf dem Augustaplatz. „In Baden-Baden leben viele Bürgerinnen und Bürger mit ukrainischen und mit russischen Wurzeln. Gleichzeitig dürfen wir uns in Baden-Baden nicht spalten lassen. Das bedeutet gelebte Solidarität für die Ukraine. Das bedeutet aber auch: Vorbehalte gegenüber russischen Mitbürgern, Nahrungsmitteln oder Kultur haben keinen Platz in der Kurstadt. Es heißt nun zusammenzustehen“, betont Mergen.
Bundesweit haben Zehntausende Menschen, aber auch viele Kirchengemeinden ein Zeichen gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine gesetzt. Deutschlandweit läuteten am Donnerstagmittag die Glocken vieler Gotteshäuser sieben Minuten lang aus Solidarität mit den Ukrainern. In den evangelischen Kirchengemeinden in Karlsruhe läuten die Kirchturmglocken jeden Abend um 19 Uhr. Außerdem gibt es jeden Donnerstag gemeinsame Friedensgebete in den Kirchen.
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