So schmeckt der Südwesten - kulinarische Erfindungen

10. Mai 2023 , 05:00 Uhr

Region (tk) – Baden-Württemberg ist für seine Erfindungen berühmt. Die bekanntesten sind vermutlich das Fahrrad und das Automobil. Doch die kreativen Köpfe aus der Region können nicht nur Technik. Auch viele kulinarische Innovationen stammen aus dem Südwesten. Perfekt für eine genussvolle Reise durch das Ländle. Von Schwarzwälder Kirschtorte bis Spaghetti-Eis – wie sich das Geniesserland in diesem Jahr neu erfindet, darüber haben wir mit Dr. Martin Knauer von „Tourismus Baden-Württemberg“ gesprochen.

Welche kulinarischen Highlights stammen eigentlich aus Baden-Württemberg?

Knauer: „Oh, da gibt es viele: Einerseits natürlich die bekannten Klassiker, also Schwarzwälder Kirschtorte, die Maultaschen, Linsen mit Spätzle und so weiter. Aber es gibt auch kulinarische Erfindungen, bei denen man nicht direkt und sofort an Baden-Württemberg denkt – also zum Beispiel das Spaghettieis, das vor über 50 Jahren nicht in Italien, sondern in Mannheim erfunden wurde. Und bis heute geht es eigentlich so weiter. Das Genießerland erfindet sich immer wieder ein ganzes Stück weit neu.“

Wie kann sich Kulinarik denn eigentlich neu erfinden?

Knauer: „Besonders viel tut sich da gerade im Bereich Getränke und Destillate, wo man hier bei uns im Süden schon immer gerne viel experimentiert hat. Ein absoluter Pionier auf dem Gebiet ist momentan Jörg Geiger mit seiner ‚Genussmanufaktur‘ am Rande der Schwäbischen Alb. Dort arbeitet er mit alten Obstsorten und er veredelt sie so wunderbar und so faszinierend zu neuen Kompositionen, dass da ganz eigene, einzigartige Aromen entstehen – oft übrigens ganz ohne Alkohol. Das ist überhaupt momentan so ein Trend. Viele Erzeuger experimentieren mit alkoholfreien Drinks.“

Im Trend liegt mittlerweile auch nachhaltige Küche…

Knauer: „Absolut! Und immer mehr Restaurants setzen dabei auch wirklich komplett auf pflanzenbasierte Küche. Ich kann da ein Beispiel nennen, nämlich das Bio-Fine-Dining-Restaurant ‚1950‘ in Hayingen. Dort steht Gemüse nicht nur komplett im Mittelpunkt, man erfährt auch ganz nebenbei, wie viel CO2 eigentlich für das Menü verbraucht wurde. Aber spannend finde ich übrigens nicht nur, was sich momentan im Glas und auf dem Teller tut, denn immer öfter lassen sich Genusserlebnisse auch an ganz besonderen Orten entdecken – also eine Kulinarik mit Extra-Kick sozusagen.“

Wie kann ich mir so ein „Genuss-Erlebnis“ genau vorstellen?

Knauer: „Das reicht von der Weinprobe im Heißluftballon bis zum Secret Dinner, bei dem man dann erst ganz kurz vorher erfährt, an welchem besonderen Ort es eigentlich stattfindet. Und das jüngste Highlight im Land ist ein neues Restaurantkonzept im Europa-Park: Das nennt sich ‚Eatrenalin‘ und dort sitzt man auf sogenannten Floating Chairs und fährt von einem Gang zum anderen ganz sanft in eine jeweils neue digitale Welt – und begleitend gibt’s ein Menü auf allerhöchstem Niveau. Das ist ein Erlebnis wirklich für alle Sinne und auch eine absolute Weltneuheit – gibt’s so nur bei uns in Baden-Württemberg.“

Mit welchen kulinarischen Highlights kann BaWü noch hervorstechen?

Knauer: „Es sind ja eigentlich immer wirklich spannende Menschen, die hinter diesen kulinarischen Erfindungen oder auch kulinarischen Höchstleistungen stecken. Da könnte ich Ihnen jetzt ganz viele weitere Namen nennen. Besonders stolz sind wir in Baden-Württemberg aber darauf, dass wir nicht nur die meisten Sternerestaurants haben, sondern auch Deutschlands einzige Frau, die mit zwei Michelin-Sternen dekoriert ist. Das ist die Douce Steiner aus dem badischen Sulzburg, die ja in ihrem Restaurant ‚Hirschen‘ ganz eigene spannende Akzente setzt und damit wirklich einmalig ist im Land.“

Weitere Infos gibt’s unter tourismus-bw.de.

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