Region (lea) – Ostern steht vor der Tür. Die Ferien rücken immer näher. Wer seine Ostereier dieses Jahr spontan unter Palmen, statt im heimischen Garten suchen möchte, muss jetzt schnell zugreifen. Das zumindest empfiehlt Peter Radischat, der Geschäftsführer des Reisebüros „billiger-weltweit“ am Baden Airpark. Denn das Pokern auf Last-Minute Schnäppchen ist riskant. Lohnt es sich überhaupt noch? Der Experte erklärt, auf was es bei der Buchung ankommt und welche Länder für Schnäppchenjäger dieses Jahr vor allem in Frage kommen könnten.
„Last Minute gibt es immer dann, wenn ein Überangebot besteht“, erklärt Peter Radischat. Er ist Geschäftsführer des Reisebüros „billiger-weltweit“ am Baden Airpark. Mit Reisen in ferne Länder aller Art kennt er sich bestens aus. Ein Überangebot gibt es meist in Gebieten, die weniger nachgefragt sind. „Also meistens dort, wo ein Vulkan ausgebrochen ist, politische Krise herrscht, Krieg ist oder eben ganz andere unangenehme Dinge“, sagt der Experte. So konnten einige Reiselustige für den Dezember in Ägypten ein echtes Schnäppchen abstauben. „Wegen der Israelkrise war Ägypten weniger nachgefragt. Teilweise hatten wir Reisen mit guten vier Sterne Hotels, all inclusive und Flug für unter 400 Euro im Angebot“, erinnert sich Radischat.
Radischat empfiehlt: „Wer zeitlich gebunden ist, also beispielsweise durch die Ferien, sollte nicht auf Last-Minute-Reisen spekulieren.“ Schon oft habe er Situationen erlebt, in denen die Last-Minute-Taktik nicht aufgegangen sei. „Da kamen Menschen, die wollten eine Woche später verreisen. Aber es gab nichts mehr preisgünstiges, nur noch teure Angebote waren verfügbar.“ Reiselustigen, die unabhängig der Schulzeiten die weite Welt erkunden wollen, können hingegen auf Last-Minute-Angebote pokern. „Bei Reisen außerhalb der Ferien kann es gut sein, dass da das ein oder andere Schnäppchen drin ist.“ Zeiträume wie der Mai, nach Pfingsten oder nach den Sommerferien würden sich dafür anbieten, so der Experte.
„Die besten Preise kommen eben meistens im Frühbucherbereich.“ Der beginnt für die Sommersaison immer so ab Oktober des jeweiligen Vorjahres. „Wer da bucht, bekommt so ziemlich alles grundsätzlich günstiger“, sagt der Experte.
Wen jetzt spontan die Reiselust gepackt hat, geht aber dennoch nicht leer aus. „Es ist so, wie fast jedes Jahr. Am Mittelmeer ist noch keine Hochsaison, da ist noch was zu kriegen“, sagt Radischat. „Ich habe gerade noch mal nachgeschaut, also Türkei geht es schon los ab circa 500 Euro pro Person mit Flug, Hotel, all inclusive.“ Wer sich eher für Tunesien interessiere, müsse für eine vergleichbare Reise schon 100 Euro mehr zahlen. „Problem“: Hundertprozentige Wettersicherheit sei dort nicht geboten. „Aber frühlingshaft ist es allemal.“
Tiefer in die Tasche muss für die Kanaren gegriffen werden. Der Vorteil: Selbst über Ostern liegt dort schon Badewetter in der Luft. „So eine Reise kann gut mal bis zu 1000 Euro kosten, wenn es überhaupt noch etwas gibt“, fügt der Experte an. „Bei den anderen Inseln geht teilweise noch was, aber lange warten würde ich mit der Buchung nicht mehr.“
„Vor allem bei Langstreckenflügen haben sich die Preise enorm erhöht. Um die zwanzig Prozent teurer als vor zwei oder drei Jahren“, sagt Radischat. Wer günstig will, sollte also näher gelegene Länder ins Auge fassen. Radischats persönliche Empfehlung: Holland. „Wunderschöne Freizeitanlagen, manchmal zwar nicht immer ganz wettersicher, aber auch auf das ist man dort mit vielen Indoor-Aktivitäten eingestellt“, schwärmt er.
„Also ich habe schon das Gefühl, die Leute lieben einfach die sogenannten Warmbadziele“, stellt Radischat fest. Ostern sei vor allem die Zeit der Fernziele. Karibik, Dominikanische Republik, Mexiko, Thailand. Auch Kreuzfahrten seien derzeit sehr nachgefragt. Am besten laufe aber in diesem Jahr Reiseziel Türkei. „Ich finde auch, dass Griechenland und Spanien sich ganz gut machen“, sagt der Experte.
„Eines der großen unterschätzten Reiseziele sind die Kanaren“, erklärt Radischat. Dort herrscht ab Mai bis Oktober Neben-, beziehungsweise Zwischensaison. Das wirkt sich auch auf die Preise aus. „In dieser Zeitspanne sind die Zimmerpreise dort beispielsweise niedriger als in einem Hotel am Mittelmeer.“ Wer jetzt noch einen günstigen Flug ergattert, könne sich über ein wahres Schnäppchen freuen. Auch Bulgarien ist in den Augen des Reisebürobesitzers eine echte Perle: „Ob Goldstrand oder Sonnenstrand – Bulgarien ist sehr familienfreundlich und hat gute Hotels.“ Djerba, eine Insel an der Ostküste Tunesiens, sei außerdem bekannt für ihre wunderschönen Strände. Ein weiterer Pluspunkt: „Ab Frankfurt fliegt man nur maximal zweieinhalb Stunden.“ Zudem gut im Preis liegen laut Radischat Izmir, Dalaman oder die Ägäisregion in der Türkei.