Nur noch diese Woche Geld vom Staat

So bekommt ihr Energie-Mehrkosten zurück

17. Oktober 2023 , 19:46 Uhr

Wer zu Hause mit Energieträgern wie Öl oder Holzpellets heizt, kann in Baden-Württemberg nur noch diese Woche Geld vom Staat für das vergangene Jahr beantragen. Die Anträge für die Härtefallhilfen laufen vor allem über ein Online-Portal, teilte das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft mit. «Betroffene Bürgerinnen und Bürger sollen die Hilfen möglichst unkompliziert beantragen können», sagte Energieministerin Thekla Walker. Man habe auf zusätzliche Bürokratie verzichtet.

80 Prozent der Kosten erstattet, wenn doppelt so viel bezahlt wurde

Eine Unterstützung bekommen Privathaushalte, die mit Heizöl, Flüssiggas, Holzpellets, Holzhackschnitzeln, Holzbriketts, Scheitholz und Kohle bzw. Koks heizen und 2022 mindestens doppelt so viel dafür ausgeben mussten wie im Vorjahr. Erstattet werden 80 Prozent der Kosten, die über diesen Betrag hinausgehen. Über einen Online-Rechner können Bürgerinnen und Bürger bereits vorab prüfen, ob eine Antragstellung in Frage kommt. Hier könnt ihr den Antrag stellen. Das Umweltministerium hat zudem für die Bürgerinnen und Bürger des Landes eine Telefon-Hotline eingerichtet unter

0711 – 126 1600

Die Mitarbeiter sind erreichbar von Montag bis Freitag zwi­schen 09:00 und 17:00 Uhr.

Maximal 1,8 Milliarden Euro

Der Bund stellt nach Angaben des Ministeriums maximal 1,8 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds bereit und verteilt sie auf die Länder. Baden-Württemberg sollen demnach circa 235 Millionen Euro zustehen.

Bisher wenig Anträge

Die Finanzhilfen des Bundes zur Bewältigung der Energiekrise im Winter sind in Baden-Württemberg auf wenig Nachfrage gestoßen. Bisher wurden von Mai bis Anfang August lediglich 21,1 Millionen Euro ausbezahlt, wie aus einer in Stuttgart veröffentlichten Antwort des Energieministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht. Die Bundesregierung hatte dem Südwesten aus dem Härtefallfonds 234 Millionen Euro zur Entlastung der Verbraucher zur Verfügung gestellt.

Energie-Mehrkosten zurück bekommen

Das Land ist für die Verteilung der nicht rückzahlbaren Zuschüsse zu besonders stark gestiegenen Energie-Mehrkosten – und zwar für Heizöl, Flüssiggas, Holzpellets, Holzhackschnitzel, Holzbriketts, Scheitholz und Kohle zuständig. Bis Anfang August wurden unter anderem für Heizöl 14,8 Millionen Euro, für Holzpellets 6,2 Millionen Euro oder Kohle 1 500 Euro ausbezahlt. Bundesweit seien bisher deutlich weniger Anträge eingegangen als erwartet.

Missverständnisse sind nach FDP-Abgeordneten der Grund

Der FDP-Abgeordnete Frank Bonath kritisierte die hohen Verwaltungskosten des Landes im Zuge der Bearbeitung der Anträge für den Härtefallfonds. «Trotz ausgiebiger Vorberatung wurden auf Landesseite mehr als 34 Millionen Euro für Verwaltungskosten veranschlagt – da genehmigt sich das Ministerium eine üppige Summe, obwohl der Bund maximal sieben Millionen Euro übernimmt.» Fondsvolumen und Verwaltungskosten stünden in einem krassen Missverhältnis.

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