Karlsruhe (pm/tk) – Die Zahl der Straftaten im Karlsruher Stadtgebiet ist im vergangenen Jahr gestiegen. Laut dem heute veröffentlichten Sicherheitsbericht 2022 gab es 9,5 Prozent mehr Delikte als im Vorjahr – oder insgesamt 25.853.
Mit 8.435 Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner (plus 10,2 Prozent gegenüber 2021) liegt Karlsruhe im Vergleich mit den anderen baden-württembergischen Städten hinter Stuttgart (Häufigkeitszahl 8.259), hat aber eine geringere Deliktzahlen als Mannheim (9.547) und Freiburg (9.997).
Grundsätzlich nähern sich die Kriminalitätszahlen in Karlsruhe dem Vor-Corona-Niveau an. 2019 gab es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik mehr als 27.000 Straftaten. 2021 rutsche die Zahl aufgrund der Einschränkungen im öffentlichen Leben auf rund 23.600. 2022 – mit weniger Einschränkungen – steig die Zahl aller registrierten Straftaten auf insgesamt 25.853.
Die mit Abstand meisten Delikte wurden der Polizei im Bereich Diebstahl gemeldet, mit 8.627. In der sogenannten Straßenkriminalität gab es 4.805 registrierte Delikte – die reichen von Schlägereien über Brandstiftung bis zur sexuellen Nötigung, eben alles was auf der Straße passiert. Auch die Zahl der Körperverletzungen ist 2022 in Karlsruhe gestiegen (2.207), Gewaltkriminalität (864) und Wohnungseinbrüche (300). Dagegen ist die Zahl der Rauschgiftdelikte im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr gesunken (1.787)
Auch im Jahr 2022 war ein Rückgang der Gesamtzahl der Verstöße im Stadtgebiet festzustellen, was einen positiven Rückschluss auf die damit verbundene Verkehrssicherheit in Karlsruhe vermuten lässt. Es ist davon auszugehen, dass dies die Folge der konsequenten Ahndung der Verkehrsverstöße in Kombination mit den deutlich erhöhten Verwarnungsgeldern ist. Darüber hinaus war das Jahr 2022 von der Erhöhung der Gebühren für das Bewohnerparken auf jährlich 180 Euro geprägt. Die damit verbundenen Schwerpunktkontrollen zeigen sich in der erhöhten Gesamtzahl der in diesen Bereichen dokumentierten Verstöße.
In den letzten zwei Jahren wurden zunehmend Fälle von ausgesetzten Tieren in der Stadt Karlsruhe gemeldet. Während es von 2018 bis 2020 in jeweils zwei Fällen zum Aussetzen von Hunden kam, wurden 2022 in sieben Fällen Tiere ausgesetzt – 1 Meerschweinchen, 12 Kaninchen, 2 Katzen, 3 Hunde. Die Gründe für die Zunahme der Fälle können nur vermutet werden. Häufig scheinen Überforderung, aber auch steigende Tierarztkosten eine Rolle zu spielen.