Stuttgart (dpa/tk) – Bahnhöfe sind oft Kriminalitätsschwerpunkte – und auch in Zügen werden viele Straftaten begangen. Im vergangenen Jahr wurden laut Polizei in Baden-Württemberg rund 6.300 Menschen Opfer von Aggressionsdelikten im ÖPNV.
Mehr Straftaten, aber auch mehr Aufklärungen
Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 6,4 Prozent. Diese Entwicklungen gab die Landesregierung in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Landtag bekannt. Die gute Nachricht: Drei von vier Straftaten im ÖPNV wurden aufgeklärt.
Mehr Sachbeschädigungen
Die Zahl der Gesetzesverstöße im ÖPNV insgesamt stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf 83.600. Das war ein knappes Drittel aller Straftaten im öffentlichen Raum. Ein Viertel entfiel auf Schwarzfahren und 15 Prozent auf Diebstähle. Die Zahl der Sachbeschädigungen im ÖPNV sank 2023 um 28,6 Prozent auf etwa 5.000 Fälle.
Mehr Sicherheitskräfte gefordert
Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht in den Bahnhöfen vor allem ein Eldorado für Drogenkriminalität. Die Dealer könnten die Schließfächer als Depot für ihren Handel nutzen, sagte Bundeschef Detlef Neuß. An den großen der bundesweit rund 5.000 Bahnhöfe gebe es genügend Sicherheitspersonal. Mehr Kontrollen wünsche er sich dagegen an kleinen Stationen ohne eigenes Personal. Da müssten DB Sicherheit und Bundespolizei zumindest sporadisch Präsenz zeigen.
Die Eisenbahnunternehmen fordern einen verstärkten Einsatz von Sicherheitskräften, wie es in der Antwort der Landesregierung weiter heißt. Außerdem wünschen sie sich häufigere Schwerpunktkontrollen der Bundespolizei. Alle Eisenbahnunternehmen hätten bestätigt, dass die Anwesenheit von Sicherheitspersonal in den Zügen und an den Haltestellen den Fahrgästen ein gutes Gefühl der Sicherheit vermittle.