Kronau (pol/dpa/er24/jb/lk) – Nach einem schweren Auffahrunfall auf der A5 zwischen Kronau und dem Kreuz Walldorf ist die Autobahn am Dienstagmorgen voll gesperrt worden. Im Baustellenbereich war offenbar ein Tiertransporter auf einen Sattelzug aufgefahren. Insgesamt wurden 4 Insassen eingeklemmt, außerdem musste ein Löwenbaby gerettet werden.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei erkannte der Fahrer eines Sprinters den stockenden Verkehr im Baustellenbereich zwischen Walldorf und Kronau wohl zu spät und fuhr am frühen Dienstagmorgen kurz nach 5:00 Uhr auf einen vor ihm fahrenden Sattelzug auf. Dabei geriet der Sprinter ins Schleudern und stieß mit einem neben ihm fahrenden Kleinbus mit Anhänger zusammen. Im Fahrzeug des Unfallverursachers, sowie im Klein-Lkw wurden insgesamt 4 Personen eingeklemmt.
Aufgrund des massiven Rückstaus im Baustellenbereich musste die Gegenfahrbahn voll gesperrt werden um das Großaufgebot der Rettungs- und Einsatzkräfte an die Unfallstelle heranzuführen. Die vier geborgenen Insassen wurden bei dem Unfall verletzt und kamen zu weiteren Behandlung in Krankenhaus, einer von ihnen wurde mit einem Rettungshubschrauber geflogen. Über die Schwere der Verletzungen kann bislang keine Aussage getroffen werden.
Während der Bergungsarbeiten wurden die Einsatzkräfte auf eine Holzbox im verunfallten Anhänger aufmerksam, in dem sich eine Löwenjunges befand.Ob das Raubtier rechtmäßig transportiert wurde, wird noch ermittelt. Zwei Greifvögel, die ebenfalls in dem Transporter waren, hatten offenbar die Flucht ergriffen und waren davongeflogen. Die junge Löwin wurde der Tiernotrettung übergeben. Wie Michael Sehr, Geschäftsführer der Berufstierrettung Rhein-Neckar sagte, ist das Tier unverletzt, steht jedoch unter Stress. Es sei zunächst im Landauer Reptilienzoo untergebracht worden, wo es nun fürs Erste versorgt werde. Wo das Tier längerfristig hinkomme, müsse noch entschieden werden, sagte Sehr. Möglich sei ein Zoo oder eine Auffangstation für Wildtiere – weil das Tier offenbar schon in Gefangenschaft geboren wurde, sei eine Auswilderung eher keine Option.
Die Autobahn musste in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Die Einsatzkräfte hatten im verengten Baustellenbereich Probleme an die Unfallstelle heranzukommen. Außerdem stellte die Polizei Gaffer zur Rede, die die Unfallstelle mit dem Handy filmten oder Fotos schossen. Inzwischen sind auch wieder alle Fahrstreifen für den Verkehr frei gegeben.