Germersheim (pm/lk) – Die Schulen im Landkreis Germersheim bleiben kommende Woche weiterhin zu. Aktuell liegt die Inzidenz im Kreis bei 137,2 – zu hoch für Öffnungen.
Der Landkreis Germersheim hat die mit Abstand höchste Inzidenzlage in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung machte deutlich, dass es „keinerlei Lockerungen für Landkreise ab Inzidenz von 100“ geben kann. Das Infektionsgeschehen im Kreis ist sehr diffus, die ansteckende britische Virus-Mutation ist auf dem Vormarsch. Etwa 50 Prozent der Fälle betreffen Erwachsene zwischen 20 und 50 Jahren, die voll im Berufsleben stehen. Wechselseitig werden die Infektionen aus der Familie an den Arbeitsplatz getragen und umgekehrt. Infizierte Kinder zeigen meist keine Symptome, können aber andere anstecken. Daher ist es aktuell von großem Vorteil, dass die Schulen nur in Notbetreuung sind. Auch die Kitas bieten nur einen „Regelbetrieb bei dringendem Bedarf“.
Ab kommender Woche soll jedoch in einem Teil der etwa 30 Grundschulen ein Pilotprojekt mit freiwilligen Schnelltests starten. Damit Schulen in den Wechselunterricht und Kitas in den Regelbetrieb übergehen können ist es nötig, allen Schülern und Lehrkräften auf freiwilliger Basis einfach zu handhabende Selbsttests zur Verfügung zu stellen. Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler in der Notbetreuung sollen sich dann selbst zweimal pro Woche testen. Der Kreis will diese Tests bereitstellen und gegebenenfalls vorfinanzieren. Zurzeit würden Lehrkräfte geschult, unter anderem, um die Kinder anzuleiten. Außerdem sei Schul- und Kita-Personal schnellstmöglich zu impfen.
Der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel bittet die Landesregierung außerdem um Mithilfe beim Kampf gegen den hohen Inzidenzwert. Er fordert mehr Impfstoff für seinen Kreis, um Lehrerinnen und Lehrer schnell impfen zu können. Auch mehr Polizeikräfte erhofft sich Brechtel, um genauer kontrollieren zu können, dass Beschränkungen eingehalten werden. Seit einer Woche gilt erstmals eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 21 bis 5 Uhr sowie eine Maskenpflicht auf belebten Straßen und Plätzen. „Für den Kreis Germersheim benötigen wir vor allem zusätzliche Impfstoffe, Schnelltests, Polizei- und Ordnungskräfte, rasche Verfahrensabsprachen, Genehmigungen und Entscheidungen des Landes“, so Brechtel. Außerdem sollte das Gesundheitsamt personell verstärkt werden, um Infektionsketten rasch nachverfolgen zu können.