Karlsruhe (pm/tk) – Am Donnerstag sollen die Tarifverhandlungen bei privaten Busunternehmen weitergehen. Die Tage davor ruft ver.di erneut zum Streik auf. Es trifft wieder Buslinien in und um Karlsruhe, im Kreis Rastatt, Pforzheim und Enzkreis.
Kurz vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hält die Gewerkschaft ver.di den Druck aufrecht und ruft am Dienstag und Mittwoch die rund 9.000 Beschäftigten der Branche zum Streik auf.
Laut ver.di wird in mehr als 30 Betrieben im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, Landkreis Rastatt, Enzkreis und Pforzheim an beiden Tagen die Arbeit niedergelegt. Der KVV bittet die von den Streikauswirkungen betroffenen Fahrgäste auf andere Verkehrsmittel auszuweichen.
Linie 22 (Grötzingen – Durlach)
Linie 23 (Stupferich – Durlach Turmberg)
Linie 24 (Durlach – Bergwald/Hohenwettersbach)
Linie 30 (Durlacher Tor – Europäische Schule)
Linie 31 (Waldstadt – Durlach)
Linie 32 (Fächerbad – Roßweid)
Linie 42 (Durlach Bahnhof – Durlacher Tor)
Linie 44 (Hohenwettersbach – Hauptbahnhof)
Linie 47 (Karlsruhe Hauptbahnhof – Stupferich (Waldbronn))
Linie 71 (Neureut Industriegebiet – Durlacher Tor)
Linie 72 (Neureut Bärenweg – Neureut-Kirchfeld)
Linie 73 (Europaplatz – Neureut-Kirchfeld); nur in den Abendstunden ab 20.00 Uhr
Linie 74 (August-Bebel-Straße – Knielingen)
Linie 75 (Rheinbergstraße – Knielingen Nord)
KVV-Buslinie 101 (Völkersbach – Ettlingen)
KVV-Buslinie 102 (Schöllbronn – Ettlingen)
KVV-Buslinie 106 (Ettlingen -Rheinstetten)
KVV-Buslinie 109 (Ettlingen Stadt – Kleiner Plom)
KVV-Buslinie 120 (Spöck – Weingarten)
KVV-Buslinie 121 (Büchenau – Blankenloch)
KVV-Buslinie 122 (Blankenloch – Weingarten)
KVV-Buslinie 123 (Hambrücken – Bruchsal)
KVV-Buslinie 124 (Hochstetten – Neudorf)
KVV-Buslinie 125 (Spöck – Kirrlach)
KVV-Buslinie 125X (Karlsruhe – Spöck – Bruchsal – Waghäusel)
KVV-Buslinie 125s (Kirrlach – Spöck)
KVV-Buslinie 126 (Waghäusel – Graben)
KVV-Buslinie 127 (Wiesental – Philippsburg)
KVV-Buslinie 128 (Altlußheim – Waghäusel)
KVV-Buslinie 129 (Forst – Ubstadt)
KVV-Buslinie 187 (Helmsheim – Spöck)
KVV-Buslinie 188 (Bruchsal – Büchenau)
KVV-Buslinie 189 (Untergrombach – Bruchsal)
KVV-Buslinie 192 (Hochstetten – Rußheim)
KVV-Buslinie 193 (Mingolsheim – Rheinsheim)
KVV-Buslinie 194 (Rheinhausen – Philippsburg)
KVV-Buslinie 195 (Blankenloch – Leopoldshafen)
KVV-Buslinie 198 (Graben-Neudorf – Philippsburg)
KVV-Buslinie 246 (Forbach – Hundsbach)
KVV-Buslinie 248 (Langenbrand – Forbach)
KVV-Buslinie 262 (Sasbach – Bühl – Steinbach – Sinzheim – Baden-Baden)
KVV-Buslinie 263 (Bühl – Hundsbach / Forbach)
KVV-Buslinie 264 (Bühl – Hundsbach)
KVV-Buslinie 264s (Sasbach – Altschweier)
KVV-Buslinie 265 (Bühl – Lauf)
KVV-Buslinie 266 (Bühl – Unzhurst)
KVV-Buslinie X45 (Baden-Baden – Schwarzwaldhochstraße – Ruhestein
Landkreis und Stadt Karlsruhe:
– Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH an den Standorten: Waghäusel, Bruchsal, Linkenheim-Hochstetten und Ettlingen
– SWEG Bus Karlsruhe GmbH
Enzkreis:
– Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH am Standort Karlsbad-Ittersbach
Landkreis Rastatt:
– Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH am Standort Bühl
Eine zentrale Kundgebung ist am Dienstag in Tübingen geplant. Am Mittwoch versammeln sich ca. 600 Streikende um 09:30 Uhr in Waldachtal vorm Betriebsgelände des WBO-Präsidenten Franz Schweizer. Anschließend, ab ca. 11:30 Uhr wird es eine zentrale Streikkundgebung in Calw auf dem Marktplatz geben, um auf die Bedeutung des ÖPNV im ländlichen Raum hinzuweisen.
„Die Arbeitgeber haben uns kein abschlussfähiges Angebot auf Augenhöhe vorgelegt. Stattdessen sollen wir faktisch einen Stillstand für die kommenden drei Jahre festschreiben – mit uns nicht machbar.“ erklärt Jan Bleckert, ver.di-Verhandlungsführer.
Kritik kommt unter anderem vom Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV). Dessen Landesvorsitzender Wolf-Rüdiger Michel bezeichnet die in der dritten Woche anhaltende Warnstreikwelle als „völlig unverhältnismäßig“ und die Gehaltsforderungen der Gewerkschaft „vollkommen realitätsfern“.
ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) hatte in der dritten Runde dreimal 2,5 Prozent mehr Lohn über einen Zeitraum von 36 Monaten vorgeschlagen sowie eine Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge in Aussicht gestellt.