Region (dpa/pol/lk) – Winterliche Bedingungen haben in der Nacht zum Mittwoch in der gesamten neue welle Region für Verkehrschaos gesorgt. Auf den glatten Straßen herrschten teilweise chaotische Zustände aufgrund liegen gebliebener Fahrzeuge. In Neulingen im Enzkreis hat Eisglätte einen Leichtverletzten gefordert. Lkw-Fahrer hingen nahe Loßburg die ganze Nacht in ihrer Fahrzeugen fest und mussten mit Tee und Decken versorgt werden.
Ein Auto ist auf der B234 bei Neulingen auf spiegelglatter Straße von der Fahrbahn abgekommen und hat sich überschlagen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde der 22-jährige Fahrer bei dem Unfall am frühen Morgen leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Mann war zwischen Bretten und Bauschlott mit dem Wagen in einer Linkskurve aufgrund von Glatteis nach rechts von der Straße abgekommen. Eine 27-Jährige hat sich am späten Dienstagabend im Kreisverkehr „Sieben Tannen“ bei Wildberg im Kreis Calw mit ihrem Wagen überschlagen und blieb auf dem Dach liegen. Sie und ihre 43 Jahre alte Beifahrerin wurden leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Durch überfrierende Nässe haben sich auch erste Unfälle rund um Rastatt ereignet. Auf der B36 bei Bietigheim und Durmersheim haben sich Fahrzeuge überschlagen. In beiden Fällen blieben die Insassen unverletzt. Aufgrund von schneebedeckter Fahrbahn war bereits gestern Abend ein 40-Jähriger bei Loffenau von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Er wurde nur leicht verletzt. Allerdings bekommt er eine Anzeige, da er keinen triftigen Grund hatte, zu so später Stunde noch unterwegs zu sein. Während am Dienstagmittag auf der A5 bei Sinzheim eine VW-Fahrerin bei Aquaplaning auf der mittleren Fahrspur ins Schleudern geriet und mit zwei weiteren Fahrzeugen kollidierte, prallte in den frühen Nachtstunden am Mittwoch ein Sattelzug an der Anschlussstelle Baden-Baden in Leitplanken – in beiden Fällen blieb es bei Sachschäden.
In den frühen Morgenstunden sind auch die nassen Straßen im Stadt und Landkreis Karlsruhe überfroren, sodass sich insgesamt 18 Unfälle ereigneten. Mehrere Personen, vor allem Radfahrer, verletzten sich leicht. In der Ausfahrt bei Leopoldshafen hat sich ein Lkw quergestellt. Bei Ettlingen-Schöllbronn kippte ein kleineres Streufahrzeug um, der Fahrer verletzte sich leicht. Gegen 9 Uhr entspannte sich die Lage zunehmend.
Etwa vier Stunden war eine Polizeistreife am Dienstagabend mit einem auf der B500 bei Seebach liegengebliebenen Sattelzug beschäftigt, der bei starkem Schnellfall und trotz Schneeketten nicht mehr von der Stelle kam. Einem weiteren Sattelzug konnte beim Schliffkopf durch ein zufällig vorbeifahrendes Abschleppunternehmen geholfen werden. Bei Gutach im Ortenaukreis half ein vorbeifahrender Landwirt einem steckengebliebenen Brummi und zog ihn mit dem Traktor aus dem Schnee. Bei Appenweier im Ortenaukreis kam ein Streifenwagen nach einer Verfolgungsfahrt von der Straße ab. Im Allgäu, Linzgau und auf der Schwäbischen Alb kam es zu langen Staus an Steigungen. Im Kreis Ravensburg, im Kreis Sigmaringen und im Bodenseekreis kam es zu insgesamt 50 witterungsbedingten Unfällen. Auch zwischen Donau und Alb ereigneten sich auf rutschigen Straßen mehrere Auffahrunfälle mit zumeist Leichtverletzten, einige Autos landeten im Graben. Die Streu- und Räumfahrzeuge waren überall im Einsatz.
Im Kreis Böblingen hat ein Lkw-Fahrer die Kontrolle verloren. Der Lastwagen war auf der B464 zwischen Sindelfingen und Böblingen ins Schleudern geraten, der Anhänger durchbrach daraufhin die Leitplanke. Der Fahrer blieb unverletzt. Und auch einem Streuwagen ist eine glatte Straße bei Böblingen um Verhängnis geworden. Das Winterfahrzeug rutschte in den Straßengraben. Durch die Wucht riss bei dem Fahrzeug die vordere große Schneeschaufel mit samt dem Gestänge ab. Der Fahrer des Streuwagens bliebt unverletzt. Bei Vellberg im Kreis Schwäbisch Hall ist ein Müllfahrzeug in einen Straßengraben gekippt. Der Fahrer blieb unverletzt und befreite sich selbst aus dem Müllfahrzeug.
Die Fahrbahnen im Schwarzwald waren spiegelglatt. Alle Straßen in den Höhenlagen seien schneebedeckt, sagte ein Polizeisprecher. Besonders hart hat es Lkw-Fahrer bei Loßburg im Kreis Freudenstadt getroffen. Dort war die Landstraße nahe des Ortsteils 24-Höfe seit Dienstagabend gesperrt, weil sich dort teilweise 40 Lastwagen im Schnee festgefahren hatten. Die Lkw-Fahrer hingen die ganze Nacht in ihrer Fahrzeugen fest und mussten vom Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz mit Tee und Decken versorgt werden. Einige fürsorgliche Anwohner brachten den Festsitzenden auch Kaffee und einen kleinen Imbiss. Bis in die Morgenstunden war auch die B28 bei Eutingen im Gäu voll gesperrt. Dort war ein Lastwagen in den Gegenverkehr geschlittert und gegen ein Auto geprallt, ein weiterer Lastwagen musste in die Böschung ausweichen.
Weil ein Lkw-Fahrer bei Glatteis zu schnell in eine Kurve gefahren war, ist sein angekoppelter Anhänger nahe Speyer umgekippt. Der 60-jährige Fahrer wollte gerade am Kreuz Speyer von der B9 auf die A61 in Richtung Hockenheim fahren, als er in der Autobahn-Auffahrt die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Dabei kam der Lastwagen quer auf der Fahrbahn zum Stehen – der Anhänger kippte in die Wiese neben der Straße. Verletzt wurde niemand. Die Auffahrt war für mehrere Stunden gesperrt.
Bereits am Vortag hatte massiver Schneefall und Glatteis zu zahlreichen Unfällen in der Südpfalz geführt. Die Polizei meldete alleine um Germersheim sechs und in Landau und Umgebung neun Unfälle. Ein Sattelzugfahrer ist auf der B10 bei Landau in die Leitplanken gekracht und leicht verletzt worden. Ein Autofahrer ist wegen abgenutzter Reifen ins Rutschen gekommen und auf ein anderes Auto geprallt. Und eine junge Frau, die nur Sommerreifen an ihrem Auto hatte, kollidierte mit einem Lkw. Laut Polizei sei die 18-Jährige auf dem Weg zu ihrer Abitur-Prüfung gewesen. Damit sie diese nicht verpasst, hätten Polizeibeamte die Unverletzte in einem Streifenwagen zur Schule gebracht.