Schnapszahldaten im Februar sind für Trauungen beliebt

23. Januar 2022 , 11:10 Uhr

Karlsruhe/Pforzheim (dpa/lk) – Zwei Daten elektrisieren Heiratswillige: der 2.2. und der 22.2.22. Aber nicht alle Standesämter sind ausgebucht. Wegen Corona. Doch hängt Eheglück an einem Datum? Freiburg hat mal nachgefragt.

Run auf Schnapszahl-Trauungen

Normalerweise reizt der Februar im Land wenige zum Heiraten – doch dieses Jahr sind zwei Tage besonders beliebt: der 2.2. und der 22.2.2022. Viele Paare wollen sich unbedingt an einem der einprägsamen Tage trauen lassen, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Einige Standesämter bieten deshalb Extra-Termine und haben ihr Personal aufgestockt. Vor allem der 22.2. ist gefragt. Doch es gibt mancherorts noch freie Termine. Das liegt auch an Corona. Die ein oder andere Hochzeit wurde deshalb verschoben.

Karlsruher Standesamt hat Termine

Am 22. Februar schon ausgebucht sind etwa die Standesämter in Karlsruhe (19 Trauungen), Freiburg (14) und Heidelberg (12). Starke Nachfrage gibt es aber auch in anderen Städten, darunter Ulm, Pforzheim oder Stuttgart. Am 2. Februar dürften Heiratswillige mehr Glück haben. In Heidelberg ist zwar auch dieser Termin schon ausgebucht. Aber in anderen Städten wie Karlsruhe, Stuttgart oder Freiburg gibt es noch Termine. Viele Standesämter zeigen sich flexibel: „Wenn jemand unbedingt um 8 Uhr morgens heiraten möchte, kann dies das Standesamt an beiden Tagen noch ermöglichen“, heißt es etwa aus Karlsruhe.

Corona bremst Heiratswillige

Das Standesamt Konstanz könnte zusätzlich an beiden Tagen Termine auch nachmittags oder auf der Insel Mainau anbieten. Bislang wird aber keine Notwendigkeit dafür gesehen. „Die Anfragemenge war doch sehr überschaubar“, sagte ein Stadtsprecher. Er vermutet, dass Paare sich wegen Corona zurückhalten. Viele seien noch unsicher, weil sie wegen der Corona-Bestimmungen nicht mit vielen Gästen feiern dürfen. Noch seien Termine frei, betonte er. Vermutlich wegen der Pandemie wurden auch in Heidelberg in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Termine abgesagt – für den 2. und 22. Februar wurden sie aber immer wieder schnell neu vergeben, hieß es von der Stadt.

Paare heiraten sonst am Wochenende

Im Standesamtsbezirk Stuttgart waren für den 2.2. bis Mitte Januar von sechs regulären Terminen noch zwei frei, am 22.2. waren neun Termine vergeben. „Bei Bedarf können wir noch weitere anbieten“, sagte Amtsleiterin Verena Rathgeb-Stein. Normalerweise gibt es dienstags und mittwochs in Stuttgart nur ein bis vier Trauungen, Karlsruhe notiert im Februar an diesen Tagen sonst keine oder maximal eine. „Die meisten Paare heiraten am Wochenende“, berichtet ein Stadtsprecher. Das ist sonst auch in Ulm so. Mittwoch, der 2.2., und Dienstag, der 22.2., sind aber „voll“. Doch Schnapszahl hin oder her: Was die Arbeitsbelastung der Standesbeamten angehe, sei weder der eine noch der andere ein besonderer Tag, betonte eine Sprecherin der Stadt Ulm. Schließlich gebe es nicht nur Trauungen, sondern auch Sterbefälle, Geburten und Kirchenaustritte, um die man sich kümmern müsse.

Auffällige Daten und Zahlensymbolik

Auffällige Daten bei Trauungen sind seit jeher beliebt. In Freiburg war im vergangenen Jahr der 21.12.21 besonders gefragt. Nach Erfahrung der Standesämter besteht der besondere Reiz einer Schnapszahl-Trauung für die meisten Paare darin, sich das Datum leicht merken zu können. Wer da heiratet, kann hoffen, dass im Laufe der Jahre der Hochzeitstag nicht vergessen wird. Manchmal geht es auch um Zahlensymbolik, weiß die Stuttgarter Standesbeamtin Rathgeb-Stein: Die 2 stehe etwa für die Zweiteilung des Weltalls, „insbesondere in Hinblick auf Mond und Sonne als die zwei sich ergänzenden und in der Wahrnehmung der Menschen untrennbar zusammengehörenden, den Tagesablauf bestimmenden „Gestirne“, die für die Erde besonders relevant sind“.

Sind solche Ehen glücklicher?

Bleibt noch eine entscheidende Frage: Sind an solchen Daten geschlossene Ehen glücklicher? Die Freiburger wollten es wissen und haben bei Paaren nachgefragt, die am 8.8.88 geheiratet hatten. Das Ergebnis: Die Zahl der noch verheirateten oder schon geschiedenen Paare entsprach der von Paaren, die im selben Jahr an einem anderen Tag geheiratet hatten. „Die Ehen sind nicht glücklicher und auch nicht unglücklicher“, so das Fazit von Standesbeamtin Bettina Zipfel.

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