Appenweier (dpa/tk) – Die badischen Schnapsbrenner werden ihrem Branchenverband zufolge von Existenzängsten geplagt. Angesichts gestiegener Preise für Energie und Ausrüstung sei es daher nötig, die staatlich festgelegte Obergrenze für die Jahresproduktion zu erhöhen, forderte der Geschäftsführer vom Verband Badens Brenner, Klaus Lindenmann, in Appenweier.
Gerade im Schwarzwald haben Obstbrenner eine lange Tradition. Wegen Preissteigerungen geraten die Kleinhersteller inzwischen unter Druck. Das Brennen soll rentabler werden – dafür gibt es eine klare Forderung. «300 Liter sind nicht mehr auskömmlich, wir brauchen 500 Liter», sagte Klaus Lindenmann vom Verband Badens Brenner der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Mengenbegrenzung, die sich auf reinen Alkohol bezieht. Betriebe könnten bei höheren Mengen rentabler arbeiten. Europarechtlich sei eine Änderung durchaus möglich. Der große Regionalverband mit rund 6500 Mitgliedern und auch die bundesweite Vertretung der Klein- und Obstbrenner sehen in dieser Frage das Bundesfinanzministerium gefordert.
Schwarzwälder Kirschwasser oder Williamsbirne sind klassische Aushängeschilder der landwirtschaftlichen Brenner der badischen Region. Das Geschäft ist traditionell staatlich kontrolliert und deshalb mit viel Bürokratie verbunden. Wenn ein Brenner destilliert, muss er das vorher beim Zoll anmelden. Es geht dabei um die Branntweinsteuer und das Einhalten der Mengenbegrenzungen. Die Kleinbrenner, für die das Kontingent von 300 Liter reinen Alkohols pro Jahr gilt, zahlen nur eine verringerte Branntweinsteuer.