Iffezheim (dpa/dk) – Nach einem dramatischen Schiffsunfall vor über einem Jahr ist die Rheinschleuse Iffezheim nun auf dem Weg, wieder voll funktionsfähig zu werden. Bei dem Unfall war ein Güterschiff auf ein Schleusentor aufgefahren, was zu erheblichen Schäden führte und eine Kammer der Schleuse außer Betrieb setzte. Doch nun ist der Ersatz da: Das neue Obertor wurde erfolgreich in die Schleuse eingebaut, was die Voraussetzung schafft, die rechte Kammer wieder zu öffnen.
Das neue Tor, das per Schiff aus Papenburg in Niedersachsen nach Iffezheim transportiert wurde, ist ein echtes Schwergewicht: Mit 82 Tonnen Gewicht, einer Breite von 25,50 Metern und einer Höhe von 9 Metern ist es ein imposantes Stück Technik. Die Kosten für das Tor belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro, und insgesamt wird der Schaden durch den Unfall, einschließlich des neuen Tores, mit etwa 5 Millionen Euro beziffert.
Das neue Tor wurde erfolgreich in Position gebracht, und nach einigen Probeläufen wird die Schleuse voraussichtlich im Januar 2025 wieder voll in Betrieb genommen. Damit wird der wichtige Verkehrsweg für die rund 25.000 Binnenschiffe jährlich, die über die Schleuse fahren, wieder für den Gütertransport freigegeben.
Der Unfall, bei dem das Güterschiff „La Primavera“ das Schleusentor rammte, wurde durch die Steuerfrau verursacht, die laut Schifffahrtsgericht nach Überzeugung der Richter alkoholisiert war und während der Fahrt eingeschlafen ist. Für diese Fahrlässigkeit wurde sie kürzlich zu einer Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt.
Die Schleuse Iffezheim gehört zu den größten und leistungsfähigsten Doppelschleusen Europas und spielt eine wichtige Rolle im internationalen Schiffsverkehr. Jedes Jahr passieren rund 25.000 Binnenschiffe und befördern etwa 20 Millionen Tonnen Güter.