Karlsruhe (lk) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker prominente Persönlichkeiten aus der Region. Diesmal war die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Cynthia Popa zu Gast. Popa hat in London und Hamburg Musical und Schauspiel studiert und lebt in Mannheim. Sie war in etlichen TV-Formaten zu Gast, ist aktuell aber wieder im Schatzkistl in Mannheim und auch im Karlsruher Sandkorn Theater auf der Bühne zu sehen. Wie Sie über London wieder in ihre Heimat kam, welche Projekte 2022 anstehen und was ihr großer Traum ist, erzählte sie im Interview.
Kabarettistin und Musicaldarstellerin Cynthia Popa aus Mannheim ist gut ins Jahr 2022 gestartet – endlich darf sie wieder auf die Bühne. „Das ist die totale Erleichterung“, freut sich Popa. „Ich konnte nach diversen Lockdowns immer wieder direkt einsteigen.“ Allerdings bedauert Cynthia, dass die FFP2-Masken im Publikum viel an Reaktion verhüllen. „Man sieht schon, ob da freudige Gesichter sitzen. Viele Zuschauer können inzwischen mit den Augen lächeln. Das ist schön.“ Zu sehen ist Cynthia Popa momentan gleichzeitig in Mannheim und in Karlsruhe in den Produktionen `Freie Fahrt ins Glück´, `Ehe im Lockdown´ und `Wir wollen Meer´. Ihre Lieblingsrolle in der Zukunft wäre ein Kit-Kat-Girl im Musical `Cabaret´. „Doch dafür werde ich langsam zu alt“, lacht Cynthia.
Der Wunsch Schauspielerin zu werden, hat sich schon früh bemerkbar gemacht – als Cynthia sechs Jahre alt war. „Ich hatte eine Freundin in der ersten Klasse, die auch Schauspielerin werden wollte. Wir haben das damals gemeinsam beschlossen.“ Die Initialzündung Musicaldarstellerin zu werden, kam dann durch `Starlight Express´. „Das hat mich mit 14 Jahren total geflasht. Damals wusste ich: Ich will auch singen, ich will tanzen, ich will alles!“ Studiert hat Cynthia in Hamburg und London. „In London wäre ich am liebsten geblieben, weil näher dran am Musical geht nicht.“ Doch in der englischen Hauptstadt war die Konkurrenz einfach zu groß: „Auf zwei Hauptrollen kamen beim Casting schon mal 1.000 Bewerberinnen.“
Bei einem Heimatbesuch bei den Eltern in Mannheim hat sie dann an einem Casting im Rosengarten teilgenommen, weil dort kurzfristig ein Dornröschen gesucht wurde. „Ich hab direkt die Hauptrolle angeboten bekommen. Da musste ich eine Nacht darüber schlafen, ob ich arbeitslos in London sein will, oder eine Hauptrolle in Mannheim spielen möchte.“ Seitdem ist sie in der Region verankert und bespielt die Bühnen im Badischen. Zu sehen war sie bereits in Produktionen wie `Der kleine Horrorladen´ oder `Anatevka´. „Das Schöne ist die Abwechslung, dass man alles mal sein darf.“ Im Karlsruher Sandkorntheater kann sie momentan im Stück `Wir wollen Meer´ in das Leben einer Milliardärin eintauchen. „Es macht mir sehr viel Spaß.“
Neben Auftritten bei Sat1, RTL und ProSieben synchronisiert Cynthia mehrere indische Filme und Fernsehsendungen. „Ich bin fasziniert davon, was für ein Zickenkrieg und bitchiger Inhalt da ist. Ich dachte, Deutschland sei an Trash-TV nicht zu überbieten. Aber die Inder sind sowas von intrigant und ich finde das total klasse. Da kann ich all meine Boshaftigkeit in den Rollen komplett ausleben.“ Unter anderem seien aber auch kontrovers diskutierte Filme von Nachwuchsregisseuren dabei. „Da sieht man mal, was im Untergrund für Themen wichtig sind. Beispielsweise Emanzipationsgeschichten.“ Der Spaß an solchen Engagements liege darin, sich in die unterschiedlichsten Menschen hinein zu versetzen und sich vollkommen ausleben zu können.