Waldbronn (pm) – Der Waldbronner Kurpark wird in den kommenden Wochen von einer besonderen Art der Landschaftspflege profitieren: 35 Schafe übernehmen die Pflege der insektenfreundlichen Blühflächen. Anstelle der üblichen Rasenmäher sorgen die Schafe auf einer eingezäunten Wiese für eine umweltfreundliche und nachhaltige Pflege des Areals.
„Wir probieren das in diesem Jahr mal aus“, sagt Samuel Schöpfle, Leiter der Gemeindegärtnerei, und sieht den tierischen Einsatz als einen Probelauf. Ziel ist es, eigene Erfahrungen zu sammeln und zu sehen, wie die Bevölkerung mit der Schafswiese umgeht. In Landschaftsschutzgebieten ist der Einsatz von Schafen zur Naturpflege bereits gängige Praxis. „Bei nasser Witterung ist es zudem schwer, das gemähte Heu an Landwirte loszuwerden, da jeder Landwirt genug eigenes Futter hat“, fügt Schöpfle hinzu.
Susanne Smith, die Besitzerin der Schafe, erklärt: „Wir haben jetzt hier so ein Pilotprojekt mit den Schafen, um die Artenvielfalt von Insekten und Wildkräutern sowie Blumen zu erhalten. Das erreicht man mit normalem Mähen nicht.“ Die Schafe tragen durch ihren Kot zur Düngung bei und verbreiten Samen, die in ihrem Fell hängen bleiben, auf natürliche Weise weiter. „Das wird ja mit dem Rasenmäher nicht der Fall sein, da wird alles zerhackt und bleibt brach liegen“, betont Smith.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen einige Regeln beachtet werden. Hunde müssen im gesamten Kurpark an der Leine geführt werden. Die Wiese, auf der sich die Schafe befinden, wird mit einem Elektrozaun eingehegt – also Vorsicht, Stromschlaggefahr! Zudem dürfen die Tiere unter keinen Umständen gefüttert werden und es darf kein Abfall oder andere Gegenstände in den eingezäunten Bereich geworfen werden.
Susanne Smith ist begeistert von dem Projekt: „Ich finde es super und unterstütze das gerne. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt und ob wir das in den kommenden Jahren weiterführen können.“ Die Schafe, die zur Pflege eingesetzt werden, gehören zu einer der kleinsten und spritzigsten Schafrassen und stehen auf der Roten Liste. „Sie sind etwas scheuer als andere Schafe“, erklärt Smith.
Der Kurpark profitiert von der schonenden und nachhaltigen Landschaftspflege, während die Schafe sich über reichlich Futter freuen. Spaziergänger können sich über einen tierisch-fröhlichen Anblick freuen. Es ist eine win-win-Situation für alle Beteiligten.
Wir freuen uns auf eure Berichte und Bilder aus dem Kurpark!