Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lk) – Ab Wochenbeginn treten in Baden-Württemberg angesichts der Corona-Pandemie weitere Verschärfungen im öffentlichen Leben in Kraft. So müssen die Menschen von Montag an unter anderem im öffentlichen Nahverkehr, im Einzelhandel, bei der Arbeit außerhalb des Homeoffice, in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in Gottesdiensten medizinische Masken tragen. Unter diese Kategorie fallen OP- und FFP2-Masken sowie Mund-Nasen-Bedeckungen der Normen KN95/N95. Einfachere oder selbst genähte Masken sind grundsätzlich nicht mehr erlaubt. Hintergrund ist die Hoffnung der Politik, bessere Masken könnten auch den Infektionsschutz verbessern.
Ausnahmen gibt es allerdings für den Nachwuchs: Kinder bis 14 Jahre dürfen auch weiter einfache Alltagsmasken tragen, Kinder bis 5 Jahre bleiben von der Maskenpflicht ganz ausgenommen. Die verschärfte Maskenpflicht gilt auch in Rheinland-Pfalz und laut Stadtverwaltung explizit auch auf dem Landauer Wochenmarkt. Bei Verstößen gegen die Regeln drohen Bußgelder. Für den öffentlichen Nahverkehr gab das Verkehrsministerium allerdings bekannt, in Bussen und Bahnen erst ab dem 1. Februar Bußgelder verhängen zu wollen. Die angepasste Maskenpflicht gelte jedoch in sämtlichen Fahrzeugen des ÖPNV und auch an den Haltestellen, wie der Karlsruher Verkehrsverbund mitteilte.
Eine Neuregelung gibt es allerdings für Hundefriseure und Hundesalons: Diese dürfen ihre Dienstleistungen generell wieder anbieten, wenn das Tier vom Kunden abgegeben und erst nach der Behandlung wieder abgeholt wird. Der Tierbesitzer darf also während der Behandlung nicht anwesend sein. Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hatte die pauschale Schließung von Hundesalons im Zuge der Corona-Pandemie zuletzt gekippt.
Von Mittwoch an soll zudem ein Alkoholverbot nur noch an bestimmten öffentlichen Orten, etwa in Innenstädten, greifen. Welche Bereiche genau betroffen sind, sollen die Behörden vorab festlegen. Bisher galten für den Ausschank und Konsum von Alkohol striktere Bestimmungen, es war die Rede vom gesamten öffentlichen Raum in Baden-Württemberg. Eine ähnliche Regelung in Bayern war allerdings vom dortigen Verwaltungsgerichtshof gekippt worden.
Bund und Länder hatten sich am Dienstag auf eine generelle Verlängerung des Lockdowns und zahlreicher Einschränkungen bis zum 14. Februar verständigt. Baden-Württemberg trägt die Beschlüsse zum großen Teil mit. Bei der Bildung zeichnet sich allerdings ein Sonderweg ab. Grundschulen und Kitas könnten hierzulande bereits ab 1. Februar wieder schrittweise öffnen, wenn das die Infektionszahlen zulassen. Definitiv entschieden ist hierzu aber noch nichts.