Sauwetter...aber gut für das Grundwasser

05. Dezember 2023 , 07:27 Uhr

Karlsruhe (pm/tk) – „Für viele ist tagelanger Regen kein Grund zur Freude, für unser Grundwasser schon.“, freut sich LUBW-Präsident Ulrich Maurer. Nach Jahren der Dürre erholen sich die Grundwasser-Bestände im Südwesten langsam wieder.

Freude über Regen

„Wenn es tagelang regnet, dann sprechen wir von Landregen. Über dieses Ereignis konnten wir uns in diesem November freuen“, so Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW – Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg – und ergänzt: „Erst wenn der Boden gut durchtränkt ist, kann die Neubildung des Grundwassers einsetzen. Die Grundlage hat der häufige Regen schon ab Mitte Oktober gelegt. Nun entscheiden die Niederschläge in den kommenden Wintermonaten darüber, wie gut gerüstet unser Grundwasser in den nächsten Sommer geht.“

Sickerwasser kommt an

Die LUBW beobachtet mithilfe eines wägbaren Lysimeters in Stutensee-Büchig, wie sich die Bodenfeuchte im Untergrund der nördlichen Rheinebene entwickelt. Seit dem 23. November tropft es in dieser Messvorrichtung wieder. „Das bedeutet, dass der Boden ausreichend mit Wasser durchtränkt ist und die Grundwasserneubildung beginnt. Voraussetzung für eine gute Neubildung des Grundwassers ist, dass wir ausreichend Regen oder Schneefälle in diesem Winter haben. Ideal wäre auch eine dicke Schneedecke, die langsam abtaut. So hat das Wasser ausreichend Zeit in den Boden einzusickern. Kurzzeitige Starkregenereignisse helfen leider wenig, da dabei der Niederschlag größtenteils oberirdisch abfließt“, erläutert Michel Wingering, Mitarbeiter der LUBW.

Vorräte auf überdurchschnittlichem Niveau

Nach steilen Anstiegen im November 2023 bewegen sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg zum Monatsende auf überdurchschnittlichem, bei jeder vierten Messstelle sogar auf hohem Niveau. In diesem November fiel mehr als doppelt so viel Niederschlag wie in der Referenzperiode 1961-1990. Die Bodenfeuchte hat sich dadurch sehr schnell erholt, am Lysimeter Büchig mehr als in jedem anderen Monat seit 30 Jahren.

Grundwasser geht seit 20 Jahren zurück

Bis Anfang dieses Jahrtausends war die Situation des Grundwassers noch ausgewogen. Nasse und trockene Perioden haben sich abgewechselt. Seit dem Jahr 2003 haben sich Trockenjahre gehäuft und die Grundwasserstände sind vielerorts in Baden-Württemberg nach und nach gesunken. Lediglich einzelne Jahre wie beispielsweise 2021 verzeichneten seitdem eine durchschnittliche Neubildungsmenge von landesweit etwa 190 Millimetern. Eine sichtbare Auswirkung ist, dass in den letzten Jahren zunehmend in den Sommermonaten einzelne Quellen versiegen – vor allem in Höhenlagen des Schwarzwalds.

Anzeige
Grundwasser, Karlsruhe LUBW Regen

Das könnte Dich auch interessieren

26.02.2025 Mit der „NarrenKarte“ des KVV bequem und umweltfreundlich durch die Fastnachtszeit Karlsruhe (pm/dk) – Pünktlich zur närrischen Hochsaison bietet der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) auch in diesem Jahr wieder die beliebte „NarrenKarte“ an. Mit dem Sonderticket können Faschingsfreunde vom Schmutzigen Donnerstag, 27. Februar, bis Aschermittwoch, 5. März, im gesamten KVV-Gebiet unterwegs sein – und das umweltfreundlich und preisgünstig. 07.01.2025 Donnerstag und Freitag streiken private Bus-Unternehmen im Südwesten Stuttgart (pm/tk) - Die Gewerkschaft verdi ruft zum ersten Warnstreik des Jahres auf: Am Donnerstag und Freitag sollen die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe die Arbeit niederlegen. 17.12.2024 Karlsruher Millionär Suikat will für BSW in den Bundestag Stuttgart (dpa/tk) - Millionär und Schatzmeister des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Ralph Suikat, will für die Partei in den Bundestag einziehen. Der Karlsruher will Parteiangaben zufolge am Sonntag bei der Aufstellung der baden-württembergischen Landesliste für Platz drei kandidieren. 03.12.2024 Karlsruhe und weitere Südwest-Städte beim Carsharing in Topgruppe Karlsruhe (dpa/tk) – Beim Carsharing kauft man kein eigenes Auto, sondern teilt es sich mit anderen. Baden-Württemberg schneidet in einem Branchenranking besonders gut ab. Karlsruhe ist Carsharing-Hauptstadt Karlsruhe, Stuttgart und weitere Städte im Südwesten sind beim Carsharing besonders gut versorgt. Karlsruhe liegt bundesweit weiter auf Platz eins, dainter folgen die Millionenstädte München (Platz zwei) und Hamburg