Karlsruhe/Wörth (pm/ame) In einer Stellungnahme erläutert das Regierungspräsidium Karlsruhe erneut das Konzept zur Verkehrsabwicklung während der Ertüchtigungsmaßnahme der Rheinbrücke Maxau. Darain heißt es, dass man sich bewusst sei, welche Herausforderung diese Sanierung mit sich bringe, nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in ganz besonderem Maße in Bezug auf die Verkehrssituation für Pendler, betont Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.
Die Eckpfeiler des Gesamtverkehrskonzeptes während der Baumaßnahme lauten wie folgt:
1. Sicherheitskonzept für den Umgang mit Unfallszenarien und deren Abwicklung
Mit den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg wird ein umfassendes Sicherheitskonzept ausgearbeitet, um für den Fall eines, hoffentlich nicht eintretenden, größeren Unfalls im Bereich der Baustellenverkehrsführung vorbereitet zu sein.
Zum Sicherheitskonzept haben zuletzt Anfang März zwei Termine mit allen zuständigen Behörden stattgefunden. Das Konzept wird die Überwachung der gesamten Baustellenverkehrsführung durch Verkehrskameras umfassen, deren Bilder direkt von den BOS eingesehen werden können. Es sieht zudem die Installation von Lichtsignalanlagen vor, um die schnelle Zufahrt der BOS zu gewährleisten. Ferner wird eine transportable Schutzeinrichtung, die die gegenläufigen Fahrstreifen trennt, Notöffnungen haben, um im Havariefall den Verkehr abwickeln zu können. Die Einrichtung von sogenannten Nothaltepunkten soll die verkehrlichen Auswirkungen kleinerer Unfälle, wie zum Beispiel Blechschäden, begrenzen, indem die vorhandenen Fahrstreifen schnell geräumt werden und die Abarbeitung des Unfalls außerhalb der Baustellenverkehrsführung erfolgen kann.
Im Rahmen der Baustellenabwicklung wird es regelmäßige Besprechungen aller verantwortlichen Behörden bezüglich der Verkehrsführung und des Sicherheitskonzeptes geben, um gegebenenfalls notwendige Anpassungen vorzunehmen.
2. Hinweis- und Beschilderungskonzept zur Lenkung des weiträumigen Verkehrs
Das in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), allen zuständigen Verkehrsbehörden sowie der Polizei ausgearbeitete Konzept wird es den Verkehrsteilnehmer bereits im weiteren Umfeld der Rheinbrücke ermöglichen, die dort vorhandene Staugefahr zu erkennen und zu umfahren. Hierzu ist beabsichtigt, entsprechende Hinweise bereits an den wesentlichen Knotenpunkten der A 5, der L 75, der B 35 und B 36 bei Baden-Baden und bei Bruchsal sowie auf Seiten von Rheinland-Pfalz ab dem Autobahnkreuz Mutterstadt an der A 65 und B 9 auszuschildern.
Das Konzept wurde bereits im PBK und in der Informationsveranstaltung vorgestellt. Zudem wird durch die Verkehrsbehörden derzeit geprüft, ob ein dauerhaftes oder temporäres Fahrverbot für den Transitschwerverkehr auf der
B 10 Rheinbrücke Maxau zielführend und rechtlich möglich ist. Ferner werden die Pendler über die großen Arbeitgeber gebeten, während der Bauzeit Fahrgemeinschaften einzurichten.
3. Nahverkehrskonzept zur Stärkung des SPNV durch zusätzliches Angebot
Die Ausarbeitung eines Verkehrskonzeptes für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit entsprechenden Kapazitätserweiterungen erfolgte bereits und wurde ebenfalls im Rahmen der Bürgerinformation vorgestellt. Dieses Konzept wurde auch vor kurzem zusammen mit Landrat Dr. Brechtel und dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz im Verkehrsministerium Baden-Württemberg besprochen. Derzeit wird analysiert, wo erforderliche P+R-Plätze bereitgestellt werden können.
4. Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit über Änderungen von Bauphasen und Information über aktuelle Verkehrszustände
Wichtigstes Element hierfür wird neben den klassischen Medien die Homepage des Regierungspräsidiums sein, auf der alle wichtigen Informationen zu entnehmen sein werden – abrufbar über einen zentralen Link, der bereits Hinweise zur aktuellen Verkehrssituation geben wird. Auf der Homepage sollen auch die Fahrpläne des ÖPNV verlinkt und über bevorstehende Änderungen der Verkehrsführung oder über Vollsperrungstermine informiert werden. Hierzu gehört unter anderem die Installation von Webcams im Bereich der Rheinbrücke, um so aktuelle Bilder vom Verkehrsgeschehen und zur Stausituation zur Verfügung stellen zu können. Auch Informationsflyer und die Entwicklung einer App gehören zu diesem Konzept.