Region (dpa/lsw) – Warme Luft bringt wenige Tage vor Ostern erneut Saharastaub in den Südwesten. Vor allem am Mittwochabend könne sich der Himmel wieder rötlich färben, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Es sei ein ähnliches Farbenspiel möglich wie bereits Mitte März, als der Saharastaub tagelang in Baden-Württemberg in Erscheinung getreten war. Alle Autofahrer sollten erst einmal lieber auf einen Besuch in der Waschanlage verzichten. Mit dem Regen am Donnerstag könne es auf den Straßen und vor allem auf den Autos staubig werden, sagte der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes.
Der Saharastaub kommt, wie der Name schon verrät, aus der Sahara. Hauptsächlich stammt der Staub nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes aus einem Gebiet südlich des Atlasgebirges sowie südwestlich davon. Der Saharastaub sei zwar kein seltenes Phänomen im Südwesten, eine solch hohe Konzentration wie Mitte März sei allerdings ungewöhnlich gewesen.
Bodennahe Turbulenzen wirbeln gewaltige Mengen Sand in der Wüste Nordafrikas auf. Die Partikel steigen bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre und können dort bis zu einem halben Jahr lang schweben. Bei gewissen Wetterlagen wird der Staub dann innerhalb weniger Tage bis nach Mitteleuropa gepustet – vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Das passiert zwischen 5 und 15 Mal im Jahr.
Darüber sind sich die Experten uneinig. Der Saharastaub sei nicht gefährlich, betont etwa das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg. Die Feinstaubbelastung sei durch den Saharastaub zwar erhöht und auch das Wohlbefinden könne dadurch beeinträchtigt werden, die Partikel würden aber schon im Rachenbereich abgestoßen. Für unbedenklich hält auch der DWD den Saharastaub. Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik schreibt hingegen: „Feinstaub kann aufgrund der geringen Partikelgröße über den Kehlkopf bis tief in die Lunge gelangen und ist daher besonders gesundheitsschädlich. Zu den natürlichen Feinstaubquellen gehört auch der Saharastaub.“ Wie auch immer: Die als Corona-Infektionsschutz zu tragenden FFP2-Masken schützen auch vor Saharastaub im Körper.
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