Karlsruhe (lk) – Geboren und aufgewachsen in Bretten-Gondelsheim, mit seiner Schülerband von Rea Garvey produziert worden, Absolvent der Pop-Akademie in Mannheim und den Künstlername in Chile erhalten – Sänger Chris Cosmo ist auf allen Bühnen zu Hause. Er hat schon viele Projekte in seinem Leben gemacht, aber gerade muss auch Chris Cosmo wegen Corona auf die Bremse drücken. Da der Künstler hauptsächlich im Sommer unterwegs ist, ist für ihn diese Saison erstmal ins Wasser gefallen. Doch das soll ein Multitalent wie Chris Cosmo nicht stoppen – momentan schreibt er individuelle „Blitz-Songs“ für Menschen. Mehr über seine Projekte hat Chris Cosmo hat er zu Gast bei der Martin Wacker Show bei der neuen welle erzählt.
Chris Cosmo ist in seinen jungen Jahren mit Straßenmusik durch die Welt gereist, nach dem Zivildienst hat es den Vegetarier nach Südamerika verschlagen. Dort wollte er schon immer mal hin. In Chile haben ihm die Menschen allerdings aber nicht geglaubt, dass er aus Deutschland kommt, durch seine eher kleine Gestalt mit der gebräunten Haut. Seine Begleiterin Soledad hatte daraufhin immer geantwortet, er sei zwar Deutscher, aber ein kosmopolitischer Deutscher. Sprich: ein Weltbürger. In der nächsten Bar wurde mit viel Salsa und Cerveza dann sein Künstlername Chris Cosmo geboren. Bis heute ist Südamerika – vor allem Brasilien – sein liebstes Urlaubsziel.
Chris Cosmos Musik ist von vielen unterschiedlichen Stilen und Einflüssen geprägt. Als Jugendlicher hat er Metal der Band Anthrax gehört. Den größten Einfluss auf seine Musik haben aber sein Vorbild Manu Chao oder das Elektro-Duo Moloko gehabt. „Ich mische sehr gerne. Die Kreuzung von Moloko zwischen Elektro und Live-Musik fand ich schon immer mega spannend. Oder die Modilingualität bei Manu Chao – wie er politische und gesellschaftliche Ansichten und Aspekte ganz simpel verpackt hat. Das hat mich inspiriert“, sagt Chris Cosmo. So hat er anfangs Latin, Hip-Hop, Reggae und Popmusik zusammen gemischt und mit der Zeit kam dann immer mehr Elektronik dazu.
Doch die ersten Schritte ins Musikbusiness hat Chris Cosmo mit einer ganz anderen Musikrichtung gewagt. Mit der Punkrock-Band „NTS“ – entstanden aus einer Schülerband heraus – hat Chris die ersten Erfolge gefeiert. Die Schüler haben noch bei Chris´ Vater im Keller geprobt und irgendwann an einem Schülerband-Wettbewerb in Karlsruhe teilgenommen. Über das Substage wurde die erste CD produziert und das Video ging beim Fernsehsender VIVA durch die Decke. Sie wurden 1997 VIVA-Newcomer des Monats und waren in der Sendung VIVA Interaktiv mit Tobi Schlegl zu Gast. Wieder zu Hause wurden über das Haustelefon rund 500 bis 1.000 CDs pro Woche verkauft. Dann wurde Rea Garvey von Reamonn auf die Jungs aufmerksam und hat deren Major-Platte mitproduziert.
Die musikalische Karriere wollte Christian Gingerich (alias Cris Cosmo) dann aber professionell vorantreiben und hat sich für ein Studium an der Pop-Akademie in Mannheim entschieden. „Für mich war das sehr wichtig, weil ich nicht so tolle Erfahrungen im Musikunterricht an der Schule gemacht habe. Ich habe aber einen Pop-Kurs in Hamburg gemacht, aus dem Bands entstanden sind wie Selig, Fettes Brot oder die Ohrbooten“, so Chis Cosmo. Nach NTS hat er auch einige Zeit in Berlin gelebt, sich neu orientiert, Straßenmusik gemacht, Songs geschrieben und wollte eigentlich ein neues Bandprojekt auf den Weg bringen. Doch wegen Schulden musste er zurück nach Gondelsheim und ist schließlich in Mannheim an der Pop-Akademie gelandet. Drei Jahre lang wurde er dort von Stadt, Land und Bund gefördert und konnte seine musikalischen Versionen verfolgen.
Aber auch in Hessen hat der gebürtige Brettener schon gewohnt. Etwa fünf Jahre lang hat es ihn nach Flörsheim am Main verschlagen. Seine damalige Freundin und Teile seiner Band kamen nämlich aus Frankfurt und Umgebung. Zu der Zeit lief im Fernsehen der Bundesvision Songcontest von Stefan Raab. Und Chris Cosmo und seine Band hatten einen Song, an dem die TV-Sendung interessiert war. Da es bereits zwei Starter für das Land Baden-Württemberg gegeben hatte, entschied sich Chris Cosmo für Hessen anzutreten. Am Ende ist es dann Platz 12 geworden. Allerdings mussten sich die Underdogs auch gegen namhafte Größen wie Xavier Naidoo, Kool Savas, Seeed, die Orsons, Crow und Tim Bendzko behaupten. „Es war wirklich ein Ritterschlag einfach nur dabei zu sein“, schwärmt Chris Cosmo. Dadurch hätten sich viele neue Kontakte und Auftrittsmöglichkeiten ergeben. Immerhin hatten rund eine Million Fernsehzuschauer die Sendung gesehen.
Für Chris Cosmo spielt Fitness eine sehr wichtige Rolle. Jeden Tag startet er im Fitness-Studio, um wach und fit für die Bühne zu werden. Dabei geht es aber auch um mentale Fitness. „Ich funktioniere dann tatsächlich besser. Nicht, weil ich so ein früher Vogel bin, sondern weil ich ein Morgenmuffel bin und eigentlich erstmal zwei, drei Stunden bräuchte bis ich überhaupt da bin“, lacht Chris Cosmo. Und da er sich auch in einer Vorbildfunktion auf der Bühne sieht, möchte er den Menschen mehr mit auf den Weg geben, als nur Entertainment. Darum ist gemeinsam mit dem Turner Werner Pfitzenmeier der Fitness-Track „Beweg deinen Body“ entstanden. Kurz vor dem Corona-Lockdown wurde noch im Pfitzenmeier Fitness-Resort in Mannheim das passende Video dazu gedreht. Damit will Chris Cosmo seine Fans zum Trainieren und Fithalten motivieren.