Baden-Württemberg (dpa/dk) – Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wirft dunkle Schatten auf die Wirtschaft in Baden-Württemberg. Moritz Kramer, Chefvolkswirt der LBBW, macht deutliche Warnungen.
Kramer betont, dass das Bundesland besonders unter dem Protektionismus Trumps leiden könnte. „Baden-Württemberg wird vom Trumpschen Protektionismus besonders betroffen sein“, erklärt er. Die Abhängigkeit von Exporten in die USA liegt in der Region bei sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was deutlich höher ist als der bereits hohe nationale Durchschnitt. Das bedeutet, dass viele Unternehmen im Südwesten besonders anfällig für die Handelsstrategien der USA sind.
Angesichts dieser Unsicherheit überlegen regionale Unternehmen, stärker in den USA zu investieren, um sich den dort errichteten Zollmauern zu entziehen. „Das könnte die regionale Rezession der Industrie noch verschärfen“, warnt Kramer. Diese Schritte könnten dazu führen, dass weniger in der Heimat investiert wird, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet.
Aktuell steckt Baden-Württemberg laut einer LBBW-Studie in einer Phase der Rezession. Neben den internationalen Handelshemmnissen sieht sich die Region mit weiteren Problemen konfrontiert. Dazu gehören die schwache wirtschaftliche Entwicklung im wichtigen Exportland China, die schwierige grüne Transformation in der Autobranche, der zunehmende Fachkräftemangel und die hohen Strompreise. Bereits im Jahr 2023 war das Bruttoinlandsprodukt in Baden-Württemberg um preisbereinigt 0,6 Prozent gesunken, während es deutschlandweit bei minus 0,3 Prozent lag.